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Glosse: Amsterdam: Von wegen Kiffen, Party machen und durchs Rotlichtviertel touren

Glosse

Amsterdam: Von wegen Kiffen, Party machen und durchs Rotlichtviertel touren

Andreas Kornes
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    Amsterdam ist unter anderem berühmt 
für seine Coffeeshops. Doch die Zeiten der großen Freizügigkeit sind vorbei.
    Amsterdam ist unter anderem berühmt für seine Coffeeshops. Doch die Zeiten der großen Freizügigkeit sind vorbei. Foto: Oliver Berg, dpa (Archivbild)

    Ist doch schön, wenn alle wissen, was zu tun und zu lassen ist. Rote Ampel – stehen. Grüne Ampel – gehen. Hilft beim Zusammenleben. Das dachten sie sich auch in Amsterdam, denn die Hauptstadt der Niederlande hat ein Imageproblem. Frei nach dem Motto: alles erlaubt. Legendär sind Amsterdams Rotlichtviertel und die Coffeeshops, in die es die meisten nicht nur wegen einer Tasse Kaffee zieht, sondern auch der Aussicht, allerlei Berauschendes konsumieren zu dürfen. 

    Diese liberale Grundhaltung hat ihre Schattenseiten. Bis zu 20 Millionen Touristen fallen jährlich in Amsterdam ein, viele in dem festen Glauben, dort könne man so richtig die Sau rauslassen. Junggesellenabschiede, Geburtstagsfeiern, Betriebsausflüge, Kreisliga-Kicker, die ihre Mannschaftskasse versaufen. Amsterdam hat genug davon. Seit einem Jahr läuft die "Stay Away"-Kampagne. Übersetzt: Bleibt weg. Das richtet sich an Besucher und Besucherinnen, die nur für eine "messy night" nach Amsterdam kommen wollen, eine "schmutzige Nacht".

    Amsterdam möchte einen Imagewechsel

    Wer nun überlegt, ob er sich angesprochen fühlen sollte, dem kann geholfen werden, dachte sich die Stadtregierung und hat ein kleines Quiz ins Netz gestellt. Titel: Amsterdam Rules. Wer anklickt, er wolle einen Junggesellenabschied begehen: verboten. Im eigenen Auto übernachten: verboten. Geführte Tour durchs Rotlichtviertel: verboten. Geführte Kneipentour: verboten. Party bis zum Morgengrauen: verboten. Mit Bier oder Joint in der Hand durch die Straßen schlendern: verboten. Wer all das machen wollte, dem wird am Ende mitgeteilt, dass Amsterdam eher nicht das richtige Ziel für einen sei. Ist doch schön, zu wissen, woran man ist. Dann halt doch wieder Ballermann

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