Der Tatverdächtige im Fall des mutmaßlichen Tötungsdelikts von Herrsching am Ammersee ist gefasst. Französische Spezialkräfte der Polizei nahmen den Mann am Donnerstag in einem Appartement bei Paris fest, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord mitteilte. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung über die Festnahme berichtet.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge um einen 22 Jahre alten Serben. Der Mann habe sich allein in dem Appartement aufgehalten und ohne Widerstand festnehmen lassen, hieß es. Im Laufe des Freitags sollte er einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Der Mann steht demnach im Verdacht, am Freitag der vorigen Woche einen 74-Jährigen in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Mühlfeld (Landkreis Starnberg) mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt zu haben. Die Ehefrau des Opfers konnte laut den Ermittlern zu einem Nachbarn flüchten, der die Polizei alarmierte. Der mutmaßliche Täter soll währenddessen geflüchtet sein. Im Haus fanden die Polizeikräfte die Leiche des Mannes.
Fahndung mit Fotos brachte Erfolg
Eine großangelegte Fahndung mit Hubschrauber, Hunden und zahlreichen Polizisten blieb zunächst erfolglos. Es folgte eine Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos des Verdächtigen. Diese führte laut der Polizei schließlich zur Identifizierung des Mannes. Zielfahnder des bayerischen Landeskriminalamtes konnten die Spur des Verdächtigen demnach über München, Innsbruck und Zürich bis nach Frankreich nachvollziehen. Das Bundeskriminalamt koordinierte für die Festnahme die Zusammenarbeit mit den französischen Polizeibehörden.
«Die wertvollen Hinweise nach der öffentlichen Fahndung haben dazu geführt, dass wir den Tatverdächtigen schnell identifizieren konnten», teilte Manfred Frei, Chef der Fürstenfeldbrucker Kriminalpolizei, mit. Der Verdächtige soll sich nach den Erkenntnissen der Polizei bereits mehrere Stunden vor der Tat in Herrsching aufgehalten haben und deshalb auch auf Fotos und Videos, etwa von Überwachungskameras, zu sehen sein.
Gegenstände im Wald entdeckt
Die genauen Hintergründe des Vorfalls sind bislang noch unklar. Bei einer Suchaktion mit rund 120 Kräften der Bereitschaftspolizei Dachau in einem nahegelegenen Waldstück hatten Ermittler am Mittwoch demnach «verfahrensrelevante Gegenstände» gefunden. Weitere Informationen zu dem Fall wollten Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag in Herrsching bekanntgeben.
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