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Gesundheit: Neue Details zum E-Rezept: So sieht die Ausstellung in der Praxis aus

Gesundheit

Neue Details zum E-Rezept: So sieht die Ausstellung in der Praxis aus

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    Seit 1. Juli gibt es das E-Rezept. Nun gibt es neue Informationen zur Ausstellung des Rezepts.
    Seit 1. Juli gibt es das E-Rezept. Nun gibt es neue Informationen zur Ausstellung des Rezepts. Foto: Mohssen Assanimoghaddam, dpa (Symbolbild)

    Es soll die Bürgerinnen und Bürger, die Apotheken und die Praxen entlasten: das E-Rezept. Seit 1. Juli ist es grundsätzlich erhältlich und soll die rosa Zettel ablösen. Der Plan des Gesundheitsministeriums sieht vor, dass bis Anfang 2024 elektronische Rezepte auf breiter Front erhältlich sind. Nun gibt es erste Erfahrungen mit der Ausstellung von E-Rezepten, die Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einer Pressekonferenz vorstellt.

    Der Gesundheitsminister hat sich gemeinsam mit dem Berliner Kardiologen Dr. Benny Levenson ein Bild davon gemacht, wie das E-Rezept in dessen Praxis funktioniert. Lauterbach zufolge gab es bei der Umsetzung der elektronischen Neuerung keine Probleme. "Das E-Rezept ist wirklich etwas, das den Arbeitsablauf in der Praxis deutlich vereinfachen, verbessern und Zeit sparen wird", sagt Lauterbach. Er geht davon aus, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt etwa 2,4 Millionen elektronische Rezepte eingelöst worden sind.

    E-Rezept soll medikamentöse Sicherheit bringen

    Das E-Rezept soll den Patientinnen und Patienten vor allem Sicherheit bringen. Fehler in der Medikation – durch eine Umstellung der Medikation oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten – seien jetzt viel unwahrscheinlicher. Lauterbach spricht von einer besseren Versorgung bei einer gleichzeitigen Entbürokratisierung. Ab dem 1. Januar 2024 wird das Ausstellen von E-Rezepten für Kassenärztinnen und -ärzte Pflicht. 

    "Wir sind im Bereich der Digitalisierung unseres Gesundheitssystems ein Entwicklungsland", sagt der Gesundheitsminister. Um dem entgegenzuwirken, sollen nun das E-Rezept, die elektronische Patientenakte und das Forschungsdatengesetz zum Umschwung beitragen. Die Forschungsdaten seien insofern wichtig, als Pharmaunternehmen Deutschland aufgrund fehlender Gesundheitsdaten als Forschungsstandort meiden würden. 

    Elektronische Unterschrift auf Rezepten spart Zeit im Praxisalltag

    "Wir haben die Hoffnung, dass mit der Einführung des E-Rezepts der erste wichtige Schritt getan wird", sagt der Kardiologe. Da die Rezepte mit einer elektronischen Signatur versehen werden, erspart das sowohl den behandelnden Ärztinnen und Ärzten als auch den Patientinnen und Patienten Zeit. Das Rezept muss nicht mehr ausgedruckt werden und die händische Unterschrift entfällt.

    Technische Probleme bei der Umsetzung des E-Rezepts in den Apotheken gibt es laut dem Gesundheitsminister nur in wenigen Fällen. "Wir werden mit den Apothekern ins Gespräch kommen, dort, wo es noch technische Probleme gibt", sagt der Gesundheitsminister. 

    Elektronische Patientenakte: Gesetz könnte noch im Sommer durchs Kabinett gehen

    Lauterbach hofft, dass das Gesetz für die elektronische Patientenakte noch in diesem Sommer – und möglicherweise schon am 30. August – durch das Kabinett geht. Die elektronische Akte soll für alle Patientinnen und Patienten Standard sein, mit einer Opt-Out-Funktion kann diese aber abgelehnt werden. Grundsätzlich sollen nur die wichtigen, immer noch relevanten Befunde aus der analogen in die digitale Patientenakte überführt werden. "Hier geht es nicht darum, belanglose alte medizinische Daten zu übertragen", erklärt der Gesundheitsminister. 

    In der Vergangenheit wurden immer wieder Stimmen laut, die vor "gläsernen Patienten" warnen. Levenson sieht das gelassen, die ärztliche Schweigepflicht werde weiterhin gewahrt, sagt er. Hierbei gehe es vor allem um Datensicherheit. Für die Wissenschaft sei die Nutzung anonymisierter Daten aus dem Gesundheitswesen hingegen wichtig. 

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