Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Geiseln von der Hamas getötet: Leben Kfir und Ariel Bibas noch?

Nahost

Leben Kfir und Ariel Bibas noch?

    • |
    • |
    Leben Sie noch? Eine Demonstrantin in Tel Aviv macht auf das Schicksal von Shirin, Kfir und Ariel Bibas aufmerksam.
    Leben Sie noch? Eine Demonstrantin in Tel Aviv macht auf das Schicksal von Shirin, Kfir und Ariel Bibas aufmerksam. Foto: ASSOCIATED PRESS, picture alliance

    Namen sind auch in Israel Nachrichten. Wenn ein Soldat im Einsatz stirbt, verschweigt das Militär seine Identität nicht, sondern veröffentlicht Namen, Herkunft und Dienstgrad auf seinen Internet-Plattformen, sobald es die Angehörigen informiert hat - eine für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich offene Form des Trauerns. Auch die Namen der Geiseln, die in den vergangenen Monaten von der israelischen Armee im Gazastreifen tot geborgen wurden, wurden schnell publik. Umso mehr rätselt das Land nun, wer die acht Entführten sind, die die Terrororganisation Hamas den israelischen Behörden in den nächsten Wochen nur noch tot übergeben kann.

    Geiseln in Gaza: Schicksal der Familie Bibas ungewiss

    Mehrere Medien vermuten, dass unter ihnen auch die Brüder Kfir und Ariel Bibas sein könnten, die beiden jüngsten Geiseln der Hamas, die am 7. Oktober 2023 mit ihrer Mutter Shirin und ihrem Vater Yarden aus dem Kibbuz Nir Oz nach Gaza verschleppt wurden. Ariel war damals gerade vier Jahre alt, der kleine Kfir noch keine neun Monate - er hat also noch keinen Geburtstag in Freiheit erlebt. Am 18. Januar ist er zwei Jahre alt geworden.

    Zwar hat die Terrororganisation bereits vor mehr als einem Jahr behauptet, beide Brüder seien bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen. Das aber hat Israel nie bestätigt. Auch nach dem Erhalt einer Hamas-Liste mit den Namen von Geiseln, toten wie lebenden, betonte Militärsprecher Daniel Hagari lediglich, dass sie „keine Überraschungen“ enthalte und die Namen sich mit Informationen, die man bereits gehabt habe, deckten. Die Sorgen um das Schicksal der Familie Bibas, seien jedenfalls groß

    Geiseln im Gaza-Streifen: Die Familie Bibas hat deutsche Wurzeln

    Auf der Liste der 33 Geiseln, die während der sechswöchigen Waffenruhe freigelassen werden sollen, stehen auch die Namen von Shirin, Ariel und Kfir Bibas. Eigentlich hatten ihre Angehörigen gehofft, dass sie bereits zu den Verschleppten gehören würden, die am vergangenen Wochenende gegen Hunderte palästinensische Strafgefangene aus israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden würden, weil Alte, Kranke, Frauen und Kinder eigentlich bevorzugt hätten behandelt werden sollen. Stattdessen jedoch ließ die Hamas vier junge israelische Soldatinnen frei. Auch Vater Yarden befindet sich noch in der Gewalt der Hamas und soll erst später freikommen. Wie bereits freigelassene Geiseln berichteten, wird er getrennt von seiner Frau und seinen Kindern gefangen gehalten. Insgesamt befinden sich noch knapp 90 Geiseln in den Händen der Hamas. Etwa ein Drittel von ihnen soll bereits tot sein. Insgesamt wurden am 7. Oktober 2023 während des Massakers der Hamas mehr als 250 Israelis nach Gaza verschleppt. Im Zuge einer Waffenruhe Ende November 2023 ließ die Hamas 105 Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge in Israel frei. 

    Aus Angst vor dem ständigen Raketenbeschuss aus Gaza hatte Yarden und Shirin Bibas bereits erwogen, auf die Golanhöhen im Norden Israels zu ziehen - nun aber sind ihre beiden rothaarigen Buben zum Symbol für die Brutalität und die Unbarmherzigkeit der Hamas geworden. Wie die 29.-jährige Arbel Yehoud, die an diesem Donnerstag mit zwei weiteren Frauen freigelassen werden soll, hat auch die Familie Bibas deutsche Wurzeln. Mutter Shirin Silberman Bibas und ihre Söhne haben sowohl die israelische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit. „Wir halten an der Hoffnung fest“, erklärte die Familie am Wochenende, „und warten auf ihre Rückkehr.“ Pnina Bibas, die Oma der beiden Buben, formulierte es im israelischen Fernsehen nur etwas plakativer: „Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden