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Weltkriegs-Gedenken: Bundeskanzler Olaf Scholz: "Frieden und Freiheit werden siegen"

Weltkriegs-Gedenken

Bundeskanzler Olaf Scholz: "Frieden und Freiheit werden siegen"

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    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will der Ukraine weiter helfen.
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will der Ukraine weiter helfen. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    77 Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen. Russland hatte 1945 gemeinsam mit den Alliierten die Nationalsozialisten besiegt – in Deutschland wird der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ gefeiert, in Moskau am 9. Mai der „Tag des Sieges“. Doch der Angriffskrieg gegen die Ukraine überschattet das Gedenken. In einer Fernsehansprache, in der er sich direkt an die Bürgerinnen und Bürger wandte, appellierte Bundeskanzler Olaf Scholz, sich nicht von der Angst lähmen zu lassen. „Dass es keinen Weltkrieg mehr geben soll – erst recht keinen zwischen Nuklearmächten –, auch das ist eine Lehre des 8. Mai“, sagte er. Er werde alles dafür tun, Schaden von Deutschland abzuwenden.

    Und dennoch sei es richtig, die Ukraine mit Waffen zu versorgen. „Es war der militärische Sieg der Alliierten, der der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland ein Ende setzte“, betonte der Kanzler. Heute müsse Deutschland Recht und Freiheit an der Seite der Angegriffenen verteidigen und die Ukraine gegen den Aggressor verteidigen. „Wir helfen, damit die Gewalt ein Ende finden kann.“ Der Ukraine dürfe kein Diktatfrieden aufgezwungen werden. „Freiheit und Sicherheit werden siegen – so wie Freiheit und Sicherheit vor 77 Jahren über Unfreiheit, Gewalt und Diktatur triumphiert haben.“

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte bei einem Auftritt beim Deutschen Gewerkschaftsbund: „Wir waren uns zu sicher, dass Frieden, Freiheit, Wohlstand selbstverständlich sind.“ Er fordert das Land auf, wehrhaft zu sein – und das jenseits von Sonntagsreden. „Dieser Krieg macht uns auf eine brutale Weise klar, dass wir unsere Demokratie schützen und verteidigen müssen – nach innen und nach außen!“, sagte er. Der Krieg sei ein Epochenbruch gewesen, der den Westen zwinge, schmerzhafte Gewissheiten zu erkennen. Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf Twitter: „Der heutige Jahrestag mahnt, im Ringen um Freiheit und Menschlichkeit nie wieder auf der falschen Seite zu stehen.“

    Emotionales Video des ukrainischen Präsidenten

    In Kiew richtete sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Weltöffentlichkeit. In einem emotionalen Video warf er der russischen Führung vor, die Antikriegslosung „Niemals wieder“ ersetzt zu haben durch „Wir können das wiederholen“. „In der Ukraine haben sie eine blutige Neuauflage des Nazismus organisiert“, sagte Selenskyj, im Hintergrund der Aufnahme waren die Trümmer eines Wohnhauses zu sehen. „Eine fanatische Imitation des Regimes, seiner Ideen, Handlungen, Worte und Symbole. Eine verrückte detailgetreue Wiedergabe seiner Bestialitäten und Alibis, die diesem Bösen angeblich ein heiliges Ziel geben.“

    Bärbel Bas besuchte Kiew

    Am Nachmittag empfing Selenskyj mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eines der höchsten deutschen Regierungsmitglieder. Zusammen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Ruslan Stefantschuk legte Bas zunächst am Grabmal des unbekannten Soldaten Kränze nieder. Dieses Gedenken sei für sie „sehr bewegend“, sagte Bas. Stefantschuk dankte ihr ausdrücklich für den Bundestagsbeschluss zur Lieferung schwerer Waffen und für die Unterstützung. „Ich möchte, dass Sie die Dankbarkeit unseres ganzen Volkes für die Unterstützung in den Bundestag mitnehmen.“ Bas war am Morgen mit dem Zug in Kiew angekommen. Ob und wann der Bundeskanzler in die Ukraine reisen könnte, ist unklar.

    Bärbel Bas (Bundestagspräsidentin), sprach mit Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während ihres Treffens in Kiew. Die SPD-Politikerin ist nach dem Bundespräsidenten die zweithöchste Repräsentantin der Bundesrepublik und damit die wichtigste deutsche Politikerin, die die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs besucht.
    Bärbel Bas (Bundestagspräsidentin), sprach mit Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während ihres Treffens in Kiew. Die SPD-Politikerin ist nach dem Bundespräsidenten die zweithöchste Repräsentantin der Bundesrepublik und damit die wichtigste deutsche Politikerin, die die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs besucht. Foto: Pressedienst Präsidentenbüro

    Der russische Präsident Wladimir Putin will an diesem Montag bei der traditionellen großen Militärparade in Moskau sprechen. Erwartet wird, dass er dabei die weitere Richtung für den zweieinhalb Monate dauernden Krieg gegen die Ukraine vorgibt. (mit dpa)

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