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Geberkonferenz: Afghanistan erhält 16 Milliarden Euro - Auch Deutschland zahlt kräftig mit

Geberkonferenz

Afghanistan erhält 16 Milliarden Euro - Auch Deutschland zahlt kräftig mit

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    Taliban-Kämpfer in Afghanistan: Während die Gewalt dort andauert, hat die Internationale Gemeinschaft weitere Finanzspritzen zugesagt.
    Taliban-Kämpfer in Afghanistan: Während die Gewalt dort andauert, hat die Internationale Gemeinschaft weitere Finanzspritzen zugesagt. Foto: (Archivbild) dpa

    Die Internationale Gemeinschaft hat Afghanistan zivile Hilfe in Milliardenhöhe über das Ende des Nato-Kampfeinsatzes Ende 2014 zugesagt. Sie knüpft das aber an Bedingungen. In der Abschlusserklärung der Konferenz in Tokio hieß es am Sonntag, die Gebernationen wollten

    Afghanistan erhält 3,6 Milliarden Dollar pro Jahr

    Das eintägige Treffen in Tokio war das zivile Gegenstück zu den Beschlüssen des Nato-Gipfels in Chicago im Mai. Dort hatten die Truppensteller zugesagt, die afghanischen Sicherheitskräfte nach 2014 mit 3,6 Milliarden Dollar jährlich zu unterstützen. Die Regierung in Kabul soll mindestens weitere 500 Millionen Dollar selbst aufbringen. Von 2024 muss an muss sie Einheiten selbst unterhalten.

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    Das unbesiegte Afghanistan - Zehn Fakten

    Afghanistan heißt offiziell Islamische Republik Afghanistan.

    Afghanistan grenzt an den Iran, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, China und Pakistan.

    Die Amtssprachen sind Dari und Paschtu.

    Die Staatsform Afghanistans ist die "Islamische Republik".

    Das Land am Hindukush ist 652.230 Quadratkilometer groß und hat knapp 30 Millionen Bewohner.

    Die Währung ist der Afghani, der 100 Puls entspricht.

    Der Nationalfeiertag ist der 19. August (Unabhängigkeitstag).

    Das Internet-TLD Afghanistans ist .af, die Vorwahl +93.

    Afghanistan wurde längere Zeit von den Taliban beherrscht. Nach den Anschlägen vom 11. September griff eine Koaltion der Willigen das Land unter Führung der USA und ihrem Kampf gegen den Terror an.

    Erster Präsident nach den Taliban ist Hamid Karzai.

    Die Konferenz in Japan wurde von schwerer Gewalt in Afghanistan überschattet. Bei zwei Anschlägen und einem Gefecht wurden am Sonntag im Süden des Landes nach offiziellen Angaben 20 Taliban-Kämpfer, 14 Zivilisten und fünf Polizisten getötet. Zugleich tauchte ein Video im Internet auf, das nach Angaben aus den Behörden zeigt, wie

    In der Abschlusserklärung in Tokio heißt es: "Die Fähigkeit der Internationalen Gemeinschaft, die Unterstützung für Afghanistan aufrecht zu erhalten, ist davon abhängig, dass die afghanische Regierung ihre Verpflichtungen als Teil dieser erneuerten Partnerschaft erfüllt." Die Konferenzteilnehmer bekannten sich erneut zu einem Friedensprozess mit den Taliban, die der Gewalt abschwören, sich zur Verfassung bekennen und sich vom internationalen Terrorismus lossagen müssten. Die Internationale Gemeinschaft sagte Afghanistan zu, ihre Hilfe effektiver zu gestalten.

    Deutschland ist drittgrößter Geldgeber für Afghanistan

    "Wir brauchen gute Regierungsführung in Afghanistan, wir brauchen bessere Regierungsführung", sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle vor den Delegierten aus rund 80 Geber- und Nachbarländern sowie von Internationalen Organisationen. Deutschland - nach den USA und Japan drittgrößter Geldgeber für Afghanistan - wird nach dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes 2014 weiter 430 Millionen Euro pro Jahr bis "zumindest 2016" zur Entwicklung des Landes aufbringen.

    Der afghanische Präsident Hamid Karsai sagte einen verstärkten Kampf gegen die Korruption in seinem Land zu. Bei allen Fortschritten, die in den vergangenen Jahren erzielt worden seien, sei die Lage in seinem Land weiterhin "gefährdet" und die "Wirtschaft unterentwickelt", sagte Karsai.

    Abschlussdokument: Fortschritte regelmäßig überprüfen

    In dem zweiteiligen Abschlussdokument von Tokio ist von einem "Paradigmenwechsel" in der Beziehung zwischen Afghanistan und der Internationalen Gemeinschaft die Rede. Fortschritte bei den gegenseitigen Verpflichtungen sollen regelmäßig überprüft werden. Alle zwei Jahre soll das auf einer Konferenz auf Ministerebene geschehen. Das erste solche Treffen soll nach der afghanischen Präsidentschaftswahl im Jahr 2014 in Großbritannien stattfinden. dpa

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