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Gauck-Nachfolge: Neuer Bundespräsident: Gibt es einen rot-rot-grünen Kandidaten?

Gauck-Nachfolge

Neuer Bundespräsident: Gibt es einen rot-rot-grünen Kandidaten?

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    Oskar Lafontaine wirbt für einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten von SPD, Grünen und Linke.
    Oskar Lafontaine wirbt für einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten von SPD, Grünen und Linke. Foto: Karlheinz Schindler/Archiv (dpa)

    "Ein rot-rot-grüner Kandidat, der sich in der Bundesversammlung durchsetzt, wäre ein Signal", sagte Ex-Parteichef Oskar Lafontaine der "Passauer Neuen Presse" vom Samstag. Der Personalvorschlag müsse von der SPD kommen, forderte er ebenso wie Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht. CDU-Vize Armin Laschet warnte die Sozialdemokraten vor einer rot-rot-grünen Kooperation.

    Bundespräsident Joachim Gauck hatte am Montag erklärt, dass er für eine Wiederwahl im kommenden Jahr nicht zur Verfügung steht. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung, die den

    Lafontaine sagte, seine Partei wolle einen Bundespräsidenten, "der die soziale Frage wieder in den Mittelpunkt stellt." Namen möglicher Kandidaten wollte er nicht nennen - der Vorschlag müsse von der SPD kommen. Auch die Linksfraktionsvorsitzende Wagenknecht äußerte sich in diese Richtung. "Was wir uns natürlich wünschen ist, dass es vorher Gespräche gibt und dass man sich verständigt auf eine Kandidatur", sagte sie im SWR mit Blick auf die SPD.

    Wagenknechts Ko-Vorsitzender Dietmar Bartsch sagte dem "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe), er wünsche sich eine Kandidatin oder einen Kandidaten, "die oder der die Frage der Gerechtigkeit weltweit zum zentralen Punkt macht, möglichst gemeinsam mit SPD und Grünen". Die Linke werde mit ihren rund 100 Stimmen in der Bundesversammlung "verantwortungsvoll umgehen", versicherte er.

    Laut einem Bericht des "Spiegel" gab es bereits ein Gespräch zwischen Grünen und SPD über das Vorgehen bei der Bundespräsidentenwahl. Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin habe mit SPD-Chef Sigmar Gabriel geredet und dabei einen grünen Bewerber ins Spiel gebracht. Gabriel habe dies zunächst abgelehnt, berichtete das Magazin am Samstag. In einer E-Mail an andere Mitglieder des SPD-Vorstands habe Gabriel aber deutlich gemacht, dass er nach allen Seiten sondieren werde.

    Insgesamt gebe es "intensive Bemühungen" von SPD, Grünen und Linken, einen gemeinsamen Kandidaten für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck zu finden, schrieb der "Spiegel". Schon am Montag hatten die Linken-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger ihre Bereitschaft bekundet, mit SPD und Grünen bei der Suche nach einem Nachfolger für Gauck zusammenzuarbeiten.

    CDU-Vize Armin Laschet warnte die SPD vor einer Kooperation mit Linken und Grünen. "Es ist realitätsfern zu glauben, das Abstimmungsverhalten in der Bundesversammlung im Februar 2017 sei ohne jegliche Auswirkung auf die Bundestagswahl im September", sagte er dem "Focus". CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt rief zur "Zurückhaltung" in der Bundespräsidentendebatte auf. "Das sind wir diesem Amt und seiner Würde schuldig", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag.  (afp)

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