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Gastarbeiter aus Türkei gegen Flughafen-Chaos: Peinlich

Kommentar

Peinliches Zeichen: Deutschland will Chaos an Flughäfen mit Gastarbeitern lösen

Stefan Lange
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    Lange Warteschlangen im Düsseldorfer Flughafen.
    Lange Warteschlangen im Düsseldorfer Flughafen. Foto: David Young, dpa

    Normalerweise sollte die Aussicht auf den Urlaub Freude bereiten. Das Chaos an den deutschen Flughäfen löst aber gerade bei vielen Reisenden das Gegenteil aus. Sie haben Angst, dass sie stundenlang warten müssen oder gar nicht ans Ziel kommen. Die Politik versucht nun, mit türkischen Arbeitskräften gegenzusteuern.

    Peinlich, dass ein großes Land wie Deutschland mit zahlreichen Unbeschäftigten nicht in der Lage ist, die Notlage aus eigener Kraft zu lösen. Für die schweren Arbeiten holt man sich lieber ein paar Gastarbeiter. Am Geld kann es kaum liegen. Der Großflughafen BER etwa wirbt mit Stundenlöhnen von etwa 15 Euro für Flugzeug- und Gepäckabfertiger, ausgebildete Kräfte verdienen deutlich mehr.

    Frust und Ärger über das Chaos sind berechtigt. Es hat aber nur wenig mit der Corona-Pandemie zu tun, wie gerade oft behauptet wird. Im Sommer 2019 beispielsweise platzten die Flughäfen auch schon aus allen Nähten. Im ersten Halbjahr starteten damals nach Angaben des Statistischen Bundesamtes so viele Passagiere wie nie zuvor in diesem Zeitraum. Der Grund ist bekannt: Fliegen ist in den letzten Jahren so billig geworden, dass viele Urlauber aufs Flugzeug umsteigen und Reisen unternehmen, die sich früher nur wenige Menschen hätten leisten können.

    Reisende denken gar nicht an Alternativen zum Flugzeug

    Die billigen Tickets sind teuer erkauft. Die Günstig-Flieger können sie nur anbieten, weil sie Steuerschlupflöcher nutzen, ihre Crews ausbeuten und Piloten im Flugzeug schlafen lassen, um Hotelkosten zu sparen.

    Einst wurde in Deutschland angesichts der schlechten CO2-Bilanz einer Flugreise über die „Flugscham“ diskutiert. In einigen Ländern, Schweden beispielsweise, gingen die Fluggastzahlen in der Folge zurück. Nicht im bequemen Deutschland, das sich nun auch nicht schämt, Arbeitskräfte aus einem ärmeren Nachbarland zu holen, damit sie die schweren Koffer schleppen. Viele Reisende haben sich schon so an das Fliegen gewöhnt, dass sie über Alternativen gar nicht mehr nachdenken. Bahn, Bus, Auto, Fahrrad, zu Fuß – es muss ja nicht immer das Flugzeug sein.

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