Olaf Scholz: Beim Treffen der 20 großen Industrie- und Schwellenländer 2017 in Hamburg war er schon Mitgastgeber – damals noch als Bürgermeister, dessen Stadt für zwei Tage in Gewalt und Chaos versank.
Nun ist Scholz Kanzler und mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert, allen voran der Krieg in der Ukraine. Ein erfolgreicher Gipfel wäre auch ein Erfolg für ihn.
Joe Biden: Für den amerikanischen Präsidenten sind Elmau und der Nato-Gipfel in Madrid gleich danach nur zwei von mehreren diplomatischen Etappen in diesem Sommer.
Mitte Juli will er Israel und die Palästinensergebiete besuchen und dann weiter nach Saudi-Arabien fliegen. Ob daraus eine neue Nahost-Initiative wird? Ungewiss.
Emmanuel Macron: Sein erster Gipfel ohne Angela Merkel – und der erste nach seiner Wiederwahl. Als französischer Präsident vertritt er auch das Land, das in der Europäischen Union gerade den Vorsitz innehat.
Wie Scholz stand auch Macron lange im Verdacht, mit Wladimir Putin etwas zu sanft umgehen zu wollen.
Boris Johnson: Nachdem er ein Misstrauensvotum seiner eigenen Partei überstanden hat, sitzt der britische Premier fürs Erste wieder halbwegs sicher im Sattel.
Beim Gipfel im vergangenen Jahr war er einer der streitbarsten Teilnehmer – vor allem beim Thema Brexit. Im Umgang mit Putin nicht minder konsequent.
Fumio Kishida: Der Gipfel-Neuling aus Japan ist erst seit September vergangenen Jahres Regierungschef. Der ehemalige Außenminister hat eine besondere Art, mit den Anliegen der Japaner umzugehen: In den vergangenen zehn Jahren hat er 30 Notizbücher vollgeschrieben: „Darin stehen wichtige Dinge, die mir die Menschen gesagt haben.
“
Mario Draghi: Der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank sagt über sich, er sei nur ein Mann im Dienste der Institutionen. Angeblich wäre er gerne Staatspräsident geworden, als Regierungschef aber nutzt er seinem Land heute womöglich mehr.
Immer, wenn die politische Klasse versagt, ruft es nach parteilosen Fachleuten wie Draghi.
Justin Trudeau: Die letzte Wahl hat Kanadas Premier zwar noch gewonnen, von der Popularität der Anfangsjahre aber ist nicht viel übrig geblieben.
Aus dem ehemaligen Posterboy der Progressiven, dem selbst ernannten Anti-Trump, ist nach diversen Skandalen ein Regierungschef in der Dauer-Defensive geworden.