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Fridays for Future: Greta Thunberg: Aufruf zur Solidarität mit Palästina sorgt für Empörung

Fridays for Future

Greta Thunberg: Aufruf zur Solidarität mit Palästina sorgt für Empörung

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    Greta Thunbergs Aufruf zur Solidarität mit Palästinensern sorgt für Empörung.
    Greta Thunbergs Aufruf zur Solidarität mit Palästinensern sorgt für Empörung. Foto: Emilie Holtet/NTB Scanpix, AP/dpa

    Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat auf Instagram einen Aufruf zum "globalen Generalstreik" der pro-palästinensischen Organisation "Palästina spricht" geteilt. Darin heißt es wörtlich: Der Streik sei "ein lautes Signal unserer Empörung gegen den Genozid in Gaza" sowie den "repressiven Staatsterror vieler westlicher Staaten gegen alle, die sich solidarisch mit den Palästinensern zeigen".

    "Gegen den Genozid": Greta Thunberg teilt pro-palästinensischen Aufruf

    Zudem postete die Initiatorin von "Fridays for Future" am Freitag sowohl auf Instagram als auch auf X, ehemals Twitter, die Nachricht: "Heute streiken wir aus Solidarität mit Palästina und Gaza. Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern."

    Thunbergs Beitrag stieß in den sozialen Medien sofort auf große Aufmerksamkeit. In Teilen der deutschen Politik sorgte ihr Statement für Empörung. Kritiker monierten insbesondere, dass Thunberg die 1400 Todesopfer des Großangriffs der islamistischen Hamas in Israel vor zwei Wochen nicht gesondert erwähnte.

    "Inhuman": Empörung über Thunberg-Post bei Deutsch-Israelischer Gesellschaft

    Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, zeigte sich auf X empört. Er schrieb: "Kein Wort zu den Ermordeten der Hamas, kein Wort zu Entführten der Hamas, kein Nein zum Terror der Hamas, aber Delegitimierung des Selbstverteidigungsrechts Israels." Er bezeichnete die Nachricht als "inhuman" und ergänzte, dass sich die Klimaaktivistin damit "als ernstzunehmende Stimme aus jeder ethischen Debatte verabschiedet" habe.

    Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Michael Blume, nannte das Posting "dualistisch, falsch und Terror-verharmlosend". Innerhalb der von Thunberg gegründeten Klimaschutzbewegung Fridays for Future seien Antizionismus und Antisemitismus weit verbreitet, meinte Blume.

    Grünen-Politiker verurteilen Thunbergs Stellungnahme

    Auch mehrere Grünen-Politiker kritisierten Thunberg. Der Ulmer Bundestagsabgeordnete Marcel Emmerich sagte der Welt, Teile der Klimabewegung befänden sich auf "gefährlichen antisemitischen und antiisraelischen Irrwegen". Das schade "massiv dem Anliegen für mehr Klimagerechtigkeit", meinte Emmerich. Die Landshuter Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger sagte der Zeitung, Thunberg habe im Kampf um den Klimaschutz viel erreicht. Mit ihrer Aussage beweise sie jedoch, dass das Mitgefühl, das sie "für Betroffene der Klimakrise" habe, offenbar nicht für von "barbarischen Vernichtungsaktionen" betroffene Jüdinnen und Juden gelte.

    Die Organisation "Palästina spricht" teilt auf Instagram regelmäßig Inhalte rund um den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Am 7. Oktober, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, wurde etwa ein Post abgesetzt, in dem es heißt: "Wir sind überwältigt. Heute ist ein revolutionärer Tag, auf den man stolz sein kann." Gaza sei "aus dem Gefängnis ausgebrochen". In einem älteren Beitrag wurde auch gefordert, Palästina "vom Fluss bis zum Meer" zu befreien. Damit ist gemeinhin das Land zwischen dem Fluss Jordan und dem Mittelmeer gemeint – und wird somit auch als Aufforderung verstanden, den Staat Israel auszulöschen. (mit dpa)

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