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Trump will Grönland: Wem gehört die Insel?

Grönland

Trump will Grönland den USA einverleiben: Doch wem gehört die Insel?

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    US-Präsident Trump würde sich gerne Grönland einverleiben.
    US-Präsident Trump würde sich gerne Grönland einverleiben. Foto: Ida Marie Odgaard, Ritzau Scanpix Foto/dpa

    Für Donald Trump ist die Sache klar: Grönland wäre ein eiskalter, aber leckerer Happen für die USA - gefüllt mit wertvollen Bodenschätzen. Es gehört zu Dänemark? Na und? Mit Handelszöllen oder militärischer Gewalt dürfte der Zwergstaat in Nordeuropa doch von einem „Deal“ zu überzeugen sein. Aber wie kommt das kleine Dänemark überhaupt zu der größten Insel der Erde?

    Wir spulen die Geschichte zurück ins Jahr 1721. Nach einer abenteuerlichen Fahrt legt das Boot des Pastors Hans Egede mit seinem Dreimaster auf einer Grönland vorgelagerten Insel an. Unterwegs war Egede für Norwegen und Dänemark, die damals in einer Personalunion vereint waren. Auf dem Festland begegnet der Protestant dann den Inuit. Er beginnt, sie zu missionieren. Eine mühselige, konfliktreiche Angelegenheit. Doch Egede legt den Grundstein dafür, dass die Eisinsel, die seit Ende des 18. Jahrhunderts faktisch von dänischen Kolonialherren beherrscht wird, 1814 offiziell an das Königreich Dänemark ging.

    Die frühere Kolonialmacht Dänemark ist in Grönland nicht sonderlich beliebt

    Das Denkmäler Egedes im grönländischen Hauptort Nuuk ist als Symbole des Kolonialismus nicht sonderlich beliebt. Das gilt auch für die frühere Kolonialmacht Dänemark. Bis in die 1970er Jahre hinein wurden Mädchen und Frauen auf der Insel zwangssterilisiert. Spät erst fand in Dänemark ein Umdenken statt. Schritt für Schritt wurde die Autonomie Grönlands ausgebaut: Der Bevölkerung, also knapp 60.000 Menschen, wurde innenpolitische Selbstverwaltung und ein eigenes Parlament zugestanden. Doch die Forderungen nach voller Souveränität wurden zuletzt immer lauter.

    Der amtierende Premier Mute Egede, der wohl mit dem Missionar Egede nicht verwandt ist, sprach sich zuletzt dafür aus, die „Fesseln des Kolonialismus“ abzuwerfen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Trotz der weitreichenden Autonomie ist Grönland nach wie vor Teil Dänemarks, das für Außenpolitik und Verteidigung zuständig ist. Ein seit 2009 zugestandenes Recht der Grönländer, über ihre Souveränität abzustimmen, könnte dies ändern.

    Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass die selbstbewussten Bewohner der Insel sich erst mühsam von Dänemark loszueisen, um sich dann freudig den USA zu unterwerfen – als leckerer Happen für Donald Trump.

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    3 Kommentare
    Maja Steiner

    Wenn Trump sich Dänemark mit Gewalt einverleiben würde, würde ein NATO-Staat einen anderen angreifen. Was passiert dann eigentlich? Führt dann die NATO gegen sich selbst Krieg? Gibt es für diesen Fall ein Szenario? Dass man heute solche Gedanken denken muss, ist völlig irreal.

    Klara Rasper

    Wenn es eine Frage der Rechtmaessigkeit sein sollte, wie Groenland zu Daenmark kam, dann muessten die USA wieder den Indianern zurueckgegeben werden.

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    Martin Dünzl

    Den First Nations meinen Sie wohl mit "Indianern" - so wurden die nämlich fälschlicherweise genannt, als Europäer ebenso falsch annahmen, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben! So geht dann Australien wieder zurück an die Aborigines, Neu-Seeland an die Maori, große Teile Europas an Wikinger, Kelten etc. - sofern all diese jeweils nachweisbar die ersten aufrecht gehenden Anhänger der Gattung Homo sp. waren. Möglicherweise hinkt hier Ihr Vergleich mit Grönland ein wenig??

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