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Förderungen für Öl-Heizungen: Voraussetzungen und Kosten

Förderungen

Förderungen für Öl-Heizungen: Was aktuell gilt und was die CSU nun plant

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    Die CSU möchte den Austausch von Öl-Heizungen in klimafreundliche Alternativen stärker fördern. Was die Partei plant und welche Regeln aktuell gelten.
    Die CSU möchte den Austausch von Öl-Heizungen in klimafreundliche Alternativen stärker fördern. Was die Partei plant und welche Regeln aktuell gelten. Foto: Jens Büttner, dpa

    Ist die Heizung kaputt, muss schnell eine neue her. Aber auch bei noch funktionierenden Heizanlagen, die in die Jahre gekommen sind, lohnt sich ein Austausch. Bei der Umrüstung von herkömmlichen Heizungen zu klimafreundlichen Alternativen kommt Bewegung ins Spiel. Die Bundestags-CSU möchte den Austausch alter Öl-

    Wie hoch soll die Förderung für den Austausch von Öl-Heizungen ausfallen?

    Aus einem Beschlussentwurf für die Klausur der CSU im oberbayerischen Kloster Seeon am Freitag geht hervor, dass die Partei den Austausch alter Öl-Heizungen stärker fördern will. "Wir wollen mit einem Klimabonus den Austausch von alten Öl-Heizungen stärker anreizen", steht im Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    "Für zahlreiche Hausbesitzer bedeutet eine Heizungsumrüstung eine sehr hohe finanzielle Belastung", sagt die CSU. Deshalb wolle die Partei die Umrüstung stärker unterstützen und den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen beschleunigen: "Konkret soll der Austausch alter, ineffizienter Öl-Heizungen gegen moderne, klimafreundliche Heizungen mit alternativen Energien mit bis zu 80 Prozent gefördert werden."

    Wie viele Ölheizungen gibt es in Deutschland?

    In Deutschland gibt es nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur rund 5,5 Millionen Ölheizungen, in gut einem Fünftel aller Häuser wird also mit Öl geheizt. Im Süden ist Mineralöl mit 30 bis 40 Prozent doppelt so oft vertreten, als im Norden. Dort liegt der Anteil lediglich bei 15 bis 20 Prozent.

    Dabei ist die Hälfte aller Ölheizungen älter als 20 Jahre. Etwa 15 Prozent der Anlagen sind sogar vor mehr als 30 Jahren installiert worden. Nach Aussage der CSU entsprechen diese nicht mehr den neuesten technischen Anforderungen, sodass viele davon bald modernisiert werden müssten.

    Die Ölheizungen kommen vorwiegend in Ein- und Zweifamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern vor. In Neubauten werden die Heizungen kaum mehr verbaut, wie es von der Deutschen Energie-Agentur heißt.

    Wie stark wird der Austausch von Öl-Heizungen im Moment gefördert?

    Der Staat übernimmt beim Austausch von Öl- und Gasheizungen im Moment bis zu 40 Prozent der Kosten, wenn dafür ein klimafreundlicheres Heizsystem eingebaut wird, wie Wüstenrot mitteilt. Möglich ist das durch die Austauschprämie.

    Damit der Treibhausgasausstoß in Deutschland verringert wird, sollen alte Gas- und Ölheizungen so schnell wie möglich durch klimafreundliche Heizungen ausgetauscht werden. Nur wer also auf erneuerbare Energien umstellt, bekommt die Austauschprämie.

    Bis Mitte August 2022 galt diese nur für Ölheizungen. Durch die Gaskrise, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, wird seitdem auch der Austausch von alten Gasheizungen bezuschusst. Gleichzeitig gibt es seit diesem Zeitpunkt keine staatliche Förderung mehr für den Einbau neuer Gasheizungen.

    Zuschüsse mit bis zu 40 Prozent gibt es für den Austausch gegen eine Wärmepumpe und eine Erneuerbare-Energien-Hybridheizung.

    Kommt ein Gas- oder Ölheizungsverbot?

    Bislang gibt es kein Verbot für Ölheizungen. Allerdings dürfen nach 2026 bestehende Ölheizungen nicht mehr durch neue ersetzt werden. Nur in Kombination mit erneuerbaren Energien können Öl-Hybridheizungen auch danach noch eingebaut werden.

    Ein Verbot für Gasheizungen wurde zwar diskutiert, aber nicht umgesetzt. Ab dem Jahr 2024 soll jede neu eingebaute Gasheizung aus 65 Prozent erneuerbaren Energien gespeist werden. Für Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, gibt es eine gesetzliche Austauschpflicht.

    Welche Alternativen gibt es zu alten Öl-Heizungen?

    Das sind mögliche Alternativen zu einer Öl-Heizung:

    1. Hybrid-System, das erneuerbare Energien einbezieht, etwa Solarthermie für Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung
    2. Gas-Heizung
    3. strombasierte Wärmepumpe
    4. Pelletheizung

    Der Wechsel von einer Öl-Heizung zu anderen Heizungen ist allerdings nicht immer so einfach möglich. In den südlichen Bundesländern sind nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur 30 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser ohne Gasanschluss. Bundesweit liegt der Anteil bei zwölf Prozent. Der Wechsel von Öl zu Gas ist in diesen Fällen häufig nicht möglich.

    Geld sparen ist aber nur möglich, wenn für die alte Öl-Heizung eine klimafreundliche Alternative einzieht. Sonst gibt es die geplante Förderung nicht.

    Was kosten klimafreundliche Heizungen?

    Die Deutsche Energie-Agentur hat für ein durchschnittliches Einfamilienhaus die Kosten für zwei klimafreundliche Heizarten berechnet.

    Wer sich eine Pelletheizung einbauen will, muss mit rund 21.000 Euro rechnen. Der Vorteil dieser Heizung ist, dass sie einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien besitzt und 89 Prozent weniger CO2 ausstößt als eine alte Öl-Heizung. Allerdings sind mit dieser Heizung auch große Investitionskosten verbunden. Zudem muss das alte Tanklager in ein Pelletlager umgebaut werden und ein neuer Schornsteinzug ist notwendig.

    Die Kosten für eine Wärmepumpe liegen bei einem gewöhnlichen Einfamilienhaus bei 22.000 Euro. Auch hier ist der Anteil an erneuerbaren Energien hoch und die CO2-Einsparung beträgt 58 Prozent. Aber auch bei einer Wärmepumpe sind die Investitionskosten hoch und die Bohrung für die benötigte Sonde aufwendig. Eine Wärmepumpe ist besonders dann effizient, wenn zusätzlich auch die Gebäudehülle verbessert wird.

    Mit einer Wärmepumpe können bis zu 50 Prozent der Heizkosten im Vergleich zu fossilen Heizsystemen eingespart werden. Bei Pelletheizungen liegt die Einsparung etwa bei 25 Prozent.

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