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FDP kritisiert Söders Atomenergie-Pläne als absurd

Atomkraft

„Absurder Vorschlag“: Söder erntet Kritik für seine Atomstrom-Ideen

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    Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – hier ein Bild vom Besuch des Kernkraftwerks Isar 2 – denkt laut über Lösungen der Energiefrage nach. Das kommt nicht überall gut an.
    Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – hier ein Bild vom Besuch des Kernkraftwerks Isar 2 – denkt laut über Lösungen der Energiefrage nach. Das kommt nicht überall gut an. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    Harte Worte für Söders neue Atompläne: Weil der CSU-Vorsitzende den indirekten Wiedereinstieg Deutschlands in die Kernenergie gefordert hat, muss er sich schwere Kritik aus den Reihen der FDP gefallen lassen. Konkret stören sich die Liberalen daran, dass Söder eine Beteiligung an Atomkonzernen aus Tschechien und Frankreich ins Spiel gebracht hatte. „Markus Söder beweist wieder einmal, dass seine Politik besser in Festzelten als in ernsthaften Debatten aufgehoben ist“, sagte FDP-Energieexperte Lukas Köhler unserer Redaktion. „Offenbar weiß er nichts von der Existenz des europäischen Strommarkts. Anders ist sein absurder Vorschlag, den Betrieb ausländischer Kraftwerke durch deutsche Steuergelder zu subventionieren, nicht zu erklären.“

    Deutschland ist Teil des europäischen Strommarktes. Wenn es günstiger ist, Energie aus dem Ausland zu importieren, geschieht das schon heute aus den Netzen der europäischen Nachbarn. Wenn es sich für die deutschen Energieversorger rentiert, exportieren sie Strom über die Landesgrenze hinweg. „Eigentlich ein sehr einfaches Prinzip der Marktwirtschaft“, sagte Köhler. Der Fraktionsvize ist bei den Freien Demokraten federführend für das Thema Energie zuständig.

    Söder betrachtet die Abschaltung der deutschen AKWs als Fehler

    Söder hatte vor wenigen Tagen im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt, die Abschaltung der verbliebenen drei deutschen Atomkraftwerke sei ein Fehler gewesen. „Dabei gibt es naheliegende Fragen: Welche Vereinbarungen können wir mit Frankreich und Tschechien treffen, um uns an deren Kraftwerken zu beteiligen oder mitzuhelfen, um die extrem hohen Energiepreise zu reduzieren?“, meinte der CSU-Chef.

    In Frankreich betreibt der Staatskonzern Electricité de France (EDF) die Kernreaktoren. Das Unternehmen ist nicht mehr an der Börse gelistet, der deutsche Staat müsste also die französische Regierung bitten, ihr Anteile zu verkaufen. Bei den tschechischen Nachbarn liegen die beiden Atommeiler in der Hand des halbstaatlichen Energieversorgers CEZ, dessen Aktien an der Börse gehandelt werden. Die Papiere kosten derzeit rund 34 Euro. Inwiefern eine Beteiligung an den beiden Unternehmen dazu führen würde, dass diese billigen Strom nach Deutschland liefern, ließ Söder offen. Sowohl Frankreich als auch Tschechien wollen neue Kernkraftwerke bauen. Die östlichen Nachbarn planen ab 2029, den bestehenden Meiler Dukovany aus den 80er Jahren um zwei Blöcke zu erweitern. Veranschlagte Kosten: 16 Milliarden Euro. Frankreich hatte derweil enorme Probleme mit dem Bau des neuen Reaktors Flamanville 3. Statt der ursprünglich geplanten drei Milliarden Euro verteuerte sich die Investition laut französischem Rechnungshof auf rund 20 Milliarden Euro. Eine Beteiligung Deutschlands hieße, die hohen Investitionsbedarfe beider Unternehmen mitzufinanzieren.

    Die Bundesrepublik verfügt mit Uniper sogar über einen Energieversorger, der in Schweden an drei AKW beteiligt ist. Die Düsseldorfer wurden im Zuge der Gaskrise verstaatlicht und gehören heute zu mehr als 90 Prozent dem Bund.

    Bringt eine engere Zusammenarbeit mit Frankreich die Lösung in der Energiefrage?

    Der CDU-Energieexperte Andreas Jung hält wie Söder eine engere Kooperation mit Paris für notwendig, ohne dass es zu einer direkten Beteiligung kommen müsse. Es brauche die überfällige Vollendung einer echten europäischen Energie-Union, sagte Jung unserer Redaktion. „Dabei kommt Deutschland und Frankreich eine zentrale Rolle zu: Der Streit und die gegenseitigen Belehrungen schaden nur.“ Die beiden mächtigsten Länder Europas gehen energiepolitisch entgegengesetzte Wege. Während Frankreich an der Atomkraft als primärer Energiequelle festhält, hat sich Deutschland von ihr verabschiedet. Auf europäischer Ebene gab es deshalb oft Streit, der sich beispielsweise am mittlerweile abgeschalteten AKW Fessenheim an der deutschen Grenze entzündete. 

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    46 Kommentare
    Wolfgang Leonhard

    Söder sollte sich besser beraten lassen, bevor er mit solch unsinnigen Vorschlägen an die Öffentlichkeit geht. Das ist ja nur noch peinlich.

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    Peter Pfleiderer

    Einfach preiswerten zuverlässigen Strom in Deutschland anbieten, dann laufen E-Auto und Wärmepumpe wie von selbst. Niemand will bei winterlicher windarmer Hochdrucklage Habecks Kohlestrom…

    Ludwig Ott

    Die einzigen Berater, die noch zu Söder durchdringen, sind Umfrage und PR-Berater: Wenn es politisch opportun ist, war der Ausstieg aus dem Atomstrom nächstes Jahr wieder seine ganz eigene Idee.

    Richard Merk

    So so, und wo gibt es den billigen Strom für den windarmen Winter? Oder wollen Sie 20 Jahre frieren bis es vielleicht subventionierten Billigstrom aus einem neuen AKW gibt? Außerdem weiß Söder nicht mal wo er den verseuchten Atommüll lagern wird. Mit billigem Atomstrom wird das nichts werden, deshalb einfach mehr Windräder bauen.

    Peter Pfleiderer

    "...deshalb einfach mehr Windräder bauen." - Das hilft im Winter für die flächendeckende Wärmepumpe nicht...

    Raimund Kamm

    Schon vielfach hier dargelegt: Die Stromversorgung der Zukunft geht mit dem Mix aus Erneuerbaren Energien (Bioenergie, Geothermie, Solar, Wasser und Wind), Lastmanagement, großräumigen Stromverbund und Speichern. Interessierte Laien wissen das. Ignoranten nicht.

    Richard Merk

    Falls Sie Angst vor einem windarmen Winter haben helfen Ihnen Fachkräfte bestimmt weiter.

    Klaus Axmacher

    Auf Wikipedia findet sich die folgende Info: "Dr. Lukas Köhler sitzt im Rat der Agora Energiewende und plädiert für eine vorzeitige Erhöhung der CO2-Bepreisung". Daher hätte ich ihn eher bei den Grünen vermutet als bei der FDP. Die europäischen Nachbarn setzen bei der Energiewende auf Atomstrom, nur in Deutschland glauben einige politische Köpfe das Flatterstrom die bessere Lösung sei.

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    Peter Zimmermann

    Alle die heute immer noch auf Atomstrom setzen wird das Endlagerproblem noch einmal gewaltig auf die Füße fallen. Dabei ist dann auch Schluss mit davon profitieren aber selber keines wollen. Wie hoch die Zustimmung wohl noch wäre wenn jeder nach seinem Stromverbrauch die Dose bekäme zum selber aufbewahren? Bequemlichkeiten ohne Konsequenzen hat noch nie funktioniert, ist nur die Frage auf wen man sie abschieben will/kann.

    Robert Miehle-Huang

    Dann gehört Dänemark also nicht zu unseren europäischen Nachbarn. Soso…

    Martin Dünzl

    "In 12 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) werden Kernkraftwerke betrieben. Ein Mitgliedstaat betreibt zwar selbst kein Kernkraftwerk (KKW), ist aber Miteigentümer. In nur zwei Mitgliedstaaten sind Kernkraftwerke tatsächlich in Bau (Mochovce in der Slowakei und Flamanville in Frankreich)." https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/nuklearpolitik/euratom/eu.html

    Maria Reichenauer

    ... und Österreich, italien und Griechenland auch nicht. Außerdem sind die Aktivitäten in Sachen Atom sehr unterschiedlich verteilt. Die wenigsten Staaten setzen verstärkt oder nur auf Atomkraft. Und wenn bei den in Bau befindlichen Reaktoren die Kosten so explodieren wie in Frankreich, dann wäre es ganz schön riskant, sich hier einzuklinken. Aber Söder hat halt wieder einen rausgehauen, nur darum geht es ihm: Aufsehen erregen und die Ampel dumm dastehen lassen. In diesem Fall ist aber er es, der dumm dasteht. Auf der Karte sieht man die Verteilung der Reaktoren sehr gut. https://www5.umweltbundesamt.at/akwmap/mapFull.jsp Wenn die belgischen Kraftwerke so weitergammeln, werden sie uns auch irgendwann um die Ohren fliegen. Dass der Reaktor Temelin sicherheitstechnisch nicht der Hit ist, hat man anscheinend längst vergessen. Bleibt immer noch die Frage, wo der Müll hinsoll. Dazu sagt Söder leider nur, dass Bayern dafür nicht in Frage kommt.

    Martin Dünzl

    Daraus zitiert: "Projekte der Vergangenheit und Gegenwart, ob in Frankreich, Großbritannien oder Finnland, haben gezeigt, dass die Kosten oft regelrecht explodieren und Termine für die Fertigstellung unaufhörlich nach hinten verschoben werden." tatsächlich ist Atomstrom pro kW/h die kostenintensivste Form der Stromgewinnung - dabei werden die Risiken eines GAU noch nicht mal versichert und Rückbau sowie die nicht gelöste und in angesichts der zeitlichen Dimension nicht zu lösende sichere Endlagerproblematik ist hier noch nicht einmal mit einbezogen!

    Maria Reichenauer

    Haben Sie den Artikel auch gelesen? Renaissance sieht anders aus. Geredet wird viel, das sieht man an der CSU, aber was dann verwirklicht wird und was auch wirtschaftlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Ob ein hochverschuldeter französischer Staatskonzern die Renaissance schaffen wird, das wage ich zu bezweifeln. Und wenn die französischen AKWs nicht laufen, kann ja immer noch Deutschland liefern mit den erneuerbaren Energien. Die Atomkraft ist ein totes Pferd, das man endlich begraben sollte, statt es immer wieder von einer Seite auf die andere zu drehen. Hochgiftiger Atommüll, Risse in veralteten Reaktoren, Gefahr durch Terrorangriffe, fehlende Kühlung in heißen Sommern – dies sollte Grund genug sein, Alternativen zu suchen. Da ist Deutschland auf einem guten Weg.

    Raimund Kamm

    Danke, für diese klaren Aussagen! Wenn Sie Lust haben, senden Sie mir bitte ein E-Mail. Es geht gut über die Mailadresse unserer Bürgerinitiative. Wir sind sogar deutschlandweit die mitgliederstärkste Anti-Atom-BI. https://atommuell-lager.de/ Raimund Kamm

    Stefan Killisperger

    Nicht nur das. Die Schulden der staatlichen EDF in Frankreich haben sich in den letzten Jahren verdreifacht, durch die anstehenden Sanierungen werden in den nächsten 10 bis 15 Jahren 200 Milliarden Euro erforderlich sein. Und das ist nur die Schätzung des Betreibers. Wer da noch von Wirtschaftlichkeit redet...

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    Wolfgang Leonhard

    Die französische EDF wurde nicht ohne Grund erst im Jahr 2023 komplett verstaatlicht. Privatwirtschaftlich lässt sich der Atomwahnsinn angesichts der irren Preissteigerungen und des ungelösten Problems der Endlagerung finanziell nicht mehr darstellen. Und in diesen Abgrund will uns Herr Söder mit einer Minderheitsbeteiligung an ausländischen Atomkraftwerken finanziert mit Steuergeld führen? Auweia.

    Raimund Kamm

    Frankreich droht an den finanziellen Folgen ihrer alten und störanfälligen Atomkraftwerke und der deswegen schon gemachten und noch kommenden Schulden finanziell kaputt zu gehen. Die Grande Nation wird versuchen, diese Schulden mit uns zu teilen. Die Taxonomie der EU war ein Anfang. Raimund Kamm

    Josef Berchtold

    Die Pachten für PV-Freiflächenanlagen sind 4-fach höher als für Ackerland, wo man Kartoffeln oder Weizen anbaut. Pachten sind jährlich wiederkehrend zu zahlen, auch für Windstandorte. Das Grundstück für ein Kernkraftwerk wurde einmal gekauft und dann war es das schon. Die Erneuerbaren verursachen jährlich Kosten, die man nicht gerechnet hat.

    Raimund Kamm

    Man kann natürlich auch auf gekauften Grundstücken Windkraftanlagen etc. bauen. Und selbstverständlich werden auch die kalkulatorischen Kosten für ein gekauftes Grundstück in der Kostenrechnung berücksichtigt.

    Maria Reichenauer

    Der radioaktive Müll verursacht Kosten, die wir uns gar nicht so richtig vorstellen können. Und wann das Gelände, auf dem ein Kernkraftwerk steht, wieder und ob überhaupt einer "normalen" Nutzung zugeführt werden kann, ist nicht absehbar. Jahrzehntelange riesige Brachflächen sind das Ergebnis. Da ist die Pacht eher unter Peanuts einzuordnen. Ihre Einlassung ist also etwas kurz gedacht.

    Manfred Starz

    Bevor über einen Wiedereinstieg in die Nutzung der Atomkraft nachgedacht werden kann sollte zuerst ein Endlager für den vorhandenen Atommüll fertig sein, das wäre die Reihenfolge! Nach der Grundlage einer möglichen geologischen Eignung sind diejenigen Bundesländer in der Pflicht ein Endlager auf ihrem Gebiet wohlwollend anzusiedeln, die in der Vergangenheit die meisten Atomreaktoren betrieben haben. Söders Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" funktioniert auch bei der Atomenergie nicht. Die Kosten der Kernkraft sollten zudem transparent dargelegt sein und die Endlagerkosten abbilden, das würde die Attraktivität der Kernenergie offenbaren.

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    Josef Berchtold

    Ein Endlager könnte z.B. in Argentinien erfolgen, zusammen mit dem, was Argentinien lagern muss. Im Süden von Argentinien, bei Eis und Schnee, im Granit in den Bergen, könnte ein sehr preiswertes Endlager entstehen. Man muss es nur verhandeln und Argentinien braucht Geld.

    Maria Reichenauer

    Da werden sich die Argentinier aber freuen, wenn man unseren Wohlstandsdreck bei ihnen abladen würde. Wissen Sie überhaupt, welche Anforderungen an ein derartiges Endlager gestellt werden, wie der ganze Müll transportiert werden soll, wer den Transport bezahlt – und auch Argentinien ist in seiner Ausdehnung begrenzt. Sicher werden die Einwohner von Buenos Aires nicht erfreut sein, wenn ihnen unser Atommüll vor die Nase gekarrt wird. Ich glaube, Sie leben in einer Phantasiewelt. Sie sollten da rauskommen, bevor das Raumschiff abhebt.

    Martin Goller

    Granit gibt es auch in Bayern, der bayrische Wald ist eh wirtschaftlich ein schwieriges Gebiet - halten wir die Wertschöpfung also doch bitte im Land!

    Klara Rasper

    Soeder der Wendehals. 2011 drohte er noch mit Ruecktritt wenn die AKW-Abschaltung nicht schnell genug ginge. Wie er Atomkraftwerke in Bayern oder Deutschland durchsetzen will, kann er in Filmen aus Wackersdorf oder dem badischen Wyhl nachschauen.

    Raimund Kamm

    Die politische Erfahrung zeigt: Für Atomkraft ist nur, wer mit ihr Geld verdient oder wer zu wenig von ihr versteht. Es ist eine Schande für Bayern, dass so ein dumm daherredender Politiker wie Söder viel Zustimmung im Volk hat.

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    Klemens Hain

    Herr Raimund Kamm, sehr Gut geschrieben. Ich denke meine Zustimmung wird er nicht haben. Ich denke so einen Populisten werde ich kein Vertrauen mehr haben. CSU insgesamt hat sehr oft gezeigt wie Verschwenderisch Sie mit Steuergeldern umgegangen sind. Wer 2011 gedroht hat zurück zu treten, und heute solche teuren Vorschläge? Wenn die Atomkraft nicht abgestellt wird eine PKW Maut nicht fähig war sich durch zu führen Politiker der CSU, und zu allem Übel die Maskenskandale die ich nicht vergessen werde, warum soll ich dieser Partei und dem Herrn Söder mein Stimme geben? Popolismus bring uns nicht in die Zukunft.

    Richard Merk

    Zitat Herr Kamm: "Die politische Erfahrung zeigt: Für Atomkraft ist nur, wer mit ihr Geld verdient oder wer zu wenig von ihr versteht." Das ist genau auf den Punkt gebracht.

    Josef Berchtold

    China wird die nächsten 10 Jahre pro Jahr 10 Kernkraftwerke bauen und damit auch Städte beheizen, mit der kostenlosen Wärmeabgabe ab Werk. So ändern sich die Zeiten nach Tschernobyl.

    Raimund Kamm

    >>China wird die nächsten 10 Jahre pro Jahr 10 Kernkraftwerke bauen << Ihre Behauptung ist natürlich Unfug!

    Wolfgang Leonhard

    Die eigentliche Meldung, die Söder in diesem AZ-Interview mit seinem nicht durchdachten und kenntnisfreien Vorschlag wohl überdecken wollte, ist doch folgende: Söder hat sich vom bisher lauthals geforderten Wiedereinstieg in die Atomkraft auf deutschem Boden offensichtlich verabschiedet!!!! Darüber müsste nun geredet werden, denn das ist eine gute Nachricht.

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    Richard Merk

    Söder wird älter, man merkt es auch daran dass er seinen Hals langsamer in den Wind dreht.

    Roland Kurschat

    Es gibt weltweit kein einziges Endlager für Atommüll. Auch wenn einige Skandinavischen Länder das behaupten, so kann heute kein Mensch sicher sagen, dass die Jahrmillionen lange Strahlung dort bleibt, wo sie eingebuddelt wurde. Welcher Politiker*in in Deutschland noch nach Atomstrom schreit, der sollte das erste Kilogramm bei sich im Garten begraben müssen. Vorzugsrecht. Von einem Ministerpräsident (oder anderen hohen Politiker*innen) wünsche ich mir eher, dass sie Anrainerstaaten ins Gewissen reden, weg von der Atomkraft zu kommen. Bei Söder warte ich einfach. Der Moment wird kommen, wo er sich um 180 Grad dreht.

    Günter Köhler

    Im Grunde genommen würden es die Liberalen doch am liebsten selber so machen, wie es Söder vorschwebt. Wenn es denn so einfach wäre. Ist es aber nicht. Das haben die Liberalen schon selber herausgefunden und eingesehen. Ihre ungewöhnlich scharfe Kritik an den Äußerungen Söders dient deshalb wohl auch mit dazu bei, von sich selber abzulenken und den Schwarzen Peter dem bayerischen MP zuzuschieben. Ach, wie billig. Was jetzt aber keineswegs heißt, dass ich die Atompläne von Söder gut oder richtig finde oder ihn gar verteidigen will. Im Gegenteil. Die Zeit der Atomkraft ist in Deutschland vorbei. Und das ist gut so.

    Rainer Huber

    Die Ideen sind wirklich absurd. Da könnte man das Geld ja genauso gut in fast insolvente Flugtaxi-Entwickler investieren.

    Josef Berchtold

    Wärmepumpe, Öl-Gasheizung in der Stadt, überflüssig und viel zu teuer. Würde in einer Stadt von zum Beispiel 300.000 Einwohnern im Osten und Westen je ein Kernkraftwerk stehen, könnte man mit der Abwärme die ganze Stadt beheizen. Die Wärmeabgabe wäre kostenlos. Wärmedämmung für alte Häuser nicht erforderlich. So könnte man sogar Radwege im Winter beheizen und mit großen Treibhauslandschaften 3 Bio-Ernten im Jahr einfahren. Beste und billigste CO2-Reduzierung, die man sich vorstellen kann. Die Grün-Linken kann man trefflich ärgern, in dem anmerkt, dass es nur ein Bedingungslosen Grundeinkommen geben kann, das sogenannte BGE, mit Kernkraft, wenn das Kernkraftwerk kostenlos die Wärme abgeben würde.

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    Raimund Kamm

    Drei Fragen: 1. Und wohin mit dem im AKW erzeugten tödlich strahlenden Atommüll? 2. Wie viel würde die Haftpflichtversicherung pro Jahr für solche zwei AKW kosten? 3. Wie viel würde die Kilowattstunde Strom aus diesen AKW kosten?

    Wolfgang Leonhard

    Absurde Idee. Nennen Sie ein einziges AKW in der Welt, bei dem die Abwärme für Heizungszwecke genutzt wird. Das Risiko wäre extrem hoch und ändert nichts an der Unwirtschaftlichkeit neuer Atomkraftwerke.

    Walter Koenig

    Zu 1 hat er ja weiter oben schon Argentinien ins Spiel gebracht, Herr Kamm. Aber die Beiträge von ihm zeigen im gesamten, wie wenig Ahnung er tatsächlich hat. Leider gibt es immer noch Zeitgenossen, die Atomstrom für den billigsten Strom halten. Wenn alle entstehenden Kosten tatsächlich auf die Kunden umgelegt werden würden, dann wäre sehr schnell Schluss mit solchen Behauptungen.

    Maria Reichenauer

    Auf welche Quellen und welche Literatur stützen Sie Ihre Thesen? Sollten Sie keine konkreten Quellen nennen können, so würde ich Ihre Thesen ins Reich der Träume schicken und dort bis zum St. Nimmerleinstag schnarchen lassen. Ansonsten Schulterzucken, bei so einem Hirngespinst reicht es nicht mal bis zum Ärgern

    Andreas Moll

    Wie kommt Söder auf solchen Schwachsinn? Die EDF baut gerade in England ein AKW, welches statt 18 Milliarden mitllerweile fast 60 Milliarden kostet. Das wird die teuerste Kilowattstunde der Welt, wenn das endlich fertiggestellt wird. Und er will sich am Milliardengrab beteiligen?

    Wolfgang Leonhard

    Der CSU reicht es wohl nicht, dass sie mit der Bayerischen Landesbank vor Jahren einen Milliardenschaden verursacht hat. Nun will Söder die bayerischen Bürger ins nächste unkalkulierbare Abenteuer stürzen. Oder war das wieder Mal nur ein Spruch ohne Folgen?

    Martin Dünzl

    ...ein absurder Vorschlag von Söder - weshalb überrascht mich das nicht?

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