Die Bundesrepublik muss nach Ansicht des FDP-Politikers Stephan Thomae deutlich mehr tun, um ausländische Fachkräfte ins Land zu holen. Deutschland müsse "zum attraktivsten Einwanderungsland Europas" werden, sagte er unserer Redaktion. „Der Arbeitskräftemangel gefährdet Wirtschaft und soziale Sicherheit in unserem Land“, betonte der Liberale. „Die Renten sind nur dann sicher, wenn es auch in Zukunft genug Beitragszahler gibt, vor allem, wenn die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen.“ Dafür brauche es ein modernes Einwanderungsrecht, das die Zuwanderung erleichtere und nicht durch bürokratische Hürden erschwere. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Großen Koalition war in Thomaes Augen nicht ausreichend, um ausländische Kräfte auf den Arbeitsmarkt zu bringen.
CSU-Politiker Dobrindt hatte gewarnt, die Staatsbürgerschaft werde "verramscht"
Auf Kritik von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, die Staatsbürgerschaft werde durch die Pläne der Ampel "verramscht", konterte Thomae: "Niemand bekommt die deutsche Staatsangehörigkeit einfach so geschenkt." Es würden weiterhin hohe Integrationsanforderungen gelten. Der FDP-Mann betonte: "Anders als für die Union ist für uns nicht wichtig, woher jemand kommt, sondern wohin jemand will." (AZ)