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Fachkräftemangel: CDU-Wirtschaftsflügel fordert mehr Einwanderung gegen Pflegekrise

Fachkräftemangel

CDU-Wirtschaftsflügel fordert mehr Einwanderung gegen Pflegekrise

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    Laut CDU -Experten fehlen bald 280.000 Pflegekräfte.
    Laut CDU -Experten fehlen bald 280.000 Pflegekräfte. Foto: Peter Steffen, dpa

    Der Wirtschaftsrat der CDU fordert weitreichende Erleichterungen für die Einwanderung ausländischer Fachkräfte gegen den Pflegekräftemangel in Deutschland. „Der Anwerbungsprozess für internationale Fachkräfte muss dringend vereinfacht werden, um den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu beschleunigen und langfristig sicherzustellen“, heißt es im neuen Pflegekonzept der Unternehmervereinigung. „Aktuell verhindern bürokratische Hürden wie lange Bearbeitungszeiten und komplizierte Verfahren eine zügige Integration der Fachkräfte“, kritisiert der CDU-Wirtschaftsrat.

    CDU-Unternehmer wollen Fachkräfte-Einwanderung beschleunigen

    Die Unionsorganisation fordert für ausländische Bewerber und heimische Pflegeanbieter ein digitales Service-Portal im Internet, um Einreisen und Beschäftigungsverhältnisse ohne umfangreiche Behördengänge und Wartezeiten schnell zu genehmigen. „Solche digitalen Prozesse könnten ausländischen Fachkräften erlauben, Verlängerungen und Statusänderungen der Visa unkompliziert und transparent vorzunehmen.“

    Zudem fordert der CDU-Wirtschaftsrat Änderungen im Ausländerrecht. „Besonders problematisch sind auch Einzelfallprüfungen, die nicht nur extrem zeitaufwändig sind, sondern auch zu einer hohen administrativen Belastung der Ausländerbehörden führen“, kritisieren die CDU-Unternehmer. Sie gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren bis zu 280.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden, um den steigenden Bedarf zu decken.

    Wirtschaftsrat fordert grundlegende Pflegereform

    Zudem fordert der Wirtschaftsrat eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung und eine drastische Entbürokratisierung bei ihren Leistungen. Anstelle fester Budgets sollten demnach erbrachte Pflegeleistungen generell nach benötigter Zeit abgerechnet werden und voll von der Versicherung übernommen werden. Die Kosten für die Unterkunft sollten dagegen generell von den Pflegebedürftigen getragen werden. Zudem sollen betriebliche Pflegeversicherungen eingeführt werden.

    „Jetzt ist der Moment, unser System effizienter, moderner und nachhaltiger zu gestalten“ sagte der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates Wolfgang Steiger. Ohne grundlegende Reformen und mehr Wettbewerb stehe die Zukunft des Gesundheits- und Pflegesystems auf dem Spiel.

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    3 Kommentare
    Wolfgang Schwank

    Nichts gegen Fachkräfte aus dem Ausland, nur zuallererst sollte das vorhandene Potenzial ausgeschöpft werden. Wir haben 6 % und mehr an Jugendlichen, die ohne Schulabschluss sind und rund 3 Millionen junge Leute (20 - 35) ohne Berufsausbildung. Da gilt es zuerst anzusetzen und nicht nur publikumswirksam nach Fachkräfte-Einwanderung zu schreien. Das ist sozusagen mit der Einwanderungsforderung das bildungspolitische Versagen zuzudecken.

    Martin Müller

    „Jetzt ist der Moment, unser System effizienter, moderner und nachhaltiger zu gestalten“ sagte der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates Wolfgang Steiger. Der Moment ist seit 40 Jahren vorbei. Warum sind unsere Systeme nicht längst darauf vorbereitet? Wer soll das alles angesichts der anstehenden Pflegeboomergeneration am Ende bezahlen?

    Wolfgang Boeldt

    Die Vergreisung in Deutschland wächst. In einer weniger steil ansteigenden Kurve, bedingt durch den medizinischen Fortschritt, wächst auch der Pflegebedarf. Das ist so seit Jahrzehnten und auch so lange bekannt. Deutschland-intern lässt sich der Mangel wohl nicht beseitigen. Hilfe von Außen ist angesagt. Qualifizierte Fachkräfte stünden bereit - aber solange man das gesamte Verfahren nicht vereinfacht wird das nichts. Ich bin zwar nicht vom Fach, kann mir aber vorstellen, daß deutsche 100%-Standards wohl auf 70% oder 80% ohne Qualitätseinbußen abgespeckt werden können. Im übrigen gibts auch "Training on the job".

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