Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Betroffene des NSU-Anschlags vor 20 Jahren in Köln um Entschuldigung gebeten. In einem Gastbeitrag für den "
"Der Staat, dessen vorderste Aufgabe es ist, die Menschen zu schützen, muss eingestehen, dass er in der Keupstraße an diesem Anspruch gescheitert ist. Er hat die Menschen nicht geschützt. Er hat sie weder vor körperlichen und seelischen Schäden noch vor falschen Verdächtigungen bewahrt", schrieb Wüst. Er bitte "alle, denen so lange nicht geglaubt wurde und die fälschlicherweise selbst ins Visier der Ermittlungen gerieten, obwohl sie Opfer waren, um Entschuldigung".
22 Menschen wurden verletzt, einige lebensgefährlich
Am 9. Juni 2004 hatten die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und
Wüst schrieb, die Anwohner der Keupstraße hätten "nicht nur den Schock des Anschlags und die Angst um das eigene Leben erfahren müssen, sondern auch Vorverurteilung und Diffamierung". Im Laufe der Ermittlungen seien aus Opfern zeitweise Tatverdächtige gemacht worden. NRW habe aus den Fehlern gelernt. Polizei und Justiz spiegelten "heute selbst die gesellschaftliche Vielfalt unseres Landes stärker wider".
An diesem Sonntag wird im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an das Attentat vor 20 Jahren erinnert.
(dpa)