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Extremismus: Idar-Oberstein: Grünen-Politiker von Notz kritisiert Seehofer

Extremismus

Idar-Oberstein: Grünen-Politiker von Notz kritisiert Seehofer

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    Gedenken an das Opfer der Gewalttat in Idar-Oberstein. Dabei war ein 20-Jähriger kassierer einer Tankstelle
    Gedenken an das Opfer der Gewalttat in Idar-Oberstein. Dabei war ein 20-Jähriger kassierer einer Tankstelle Foto: Thomas Frey, dpa

    Die Tat von Idar-Oberstein vom Samstagabend hat einen heftigen Streit über die Bekämpfung von Extremismus ausgelöst: Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz richtete im Gespräch mit unserer Redaktion schwere Vorwürfe an Bundesinnenminister Horst Seehofer und die Union. Der CSU-Politiker setze an die Stelle einer klaren Strategie zur ein Signal zu setzen. „Man kann sich über Horst Seehofer wirklich nur wundern: Nach dem Mord an einem 20-Jährigen in Idar-Oberstein, der von einem dem Querdenker-Spektrum zuzurechnendem Mann geradezu hingerichtet wurde, hat es der Innenminister bedauerlicherweise versäumt, in die Region zu fahren, Trost zu spenden und Solidarität mit dem Opfer und den Hinterbliebenen zu zeigen.“

    Von Notz kritisiert Rolle der CDU im Kampf gegen Extremismus

    Auch die Rolle der CDU sieht von Notz, stellvertretender Fraktionschef der Grünen im Bundestag, äußerst kritisch. Meist sei es die

    Seehofer selber hatte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung beklagt, dass gute Entwürfe zur Bekämpfung von Extremismus in den vergangenen Monaten im Parlament in Serie abgelehnt worden seien. So habe er sich mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) auf ein Wehrhafte-Demokratie-Gesetz verständigt. Es sollte Initiativen und Organisationen, die sich für demokratische Werte und gegen extremistische Tendenzen einsetzen, mehr Geld sichern. „Leider hat der Bundestag dem Gesetz nicht zugestimmt“, sagte Seehofer. Der Vorstoß sei an „Nickeligkeiten“ gescheitert.

    Konstantin von Notz, stellvertretender Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion, sieht in der CDU ein "massives Ringen um die Abgrenzung nach Rechtsaußen".
    Konstantin von Notz, stellvertretender Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion, sieht in der CDU ein "massives Ringen um die Abgrenzung nach Rechtsaußen". Foto: Thorsten Jordan, dpa

    Tatsächlich war es Seehofers eigene Fraktion, die CDU/CSU, die das Vorhaben nach der Einigung der Minister blockiert hatte. „Wenn die von Horst Seehofer vorgebrachte Kritik jemanden trifft, dann den Minister selbst, der nicht im Stande war, diese wichtige Initiativen in seinem Bereich umzusetzen“, sagte Konstantin von Notz.

    Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft in Bad Kreuznach teilte mit, dass es Augenzeugen für die Tat, die durch einen Streit um das Tragen einer Corona-Maske ausgelöst worden sein soll, gebe. Die Polizei prüft derzeit auch die Aktivitäten des Täters in den sozialen Medien. Im Raum steht, dass der Täter mit der AfD in Verbindung gebracht werden könnte.

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