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Niger-Evakuierung: Bundeswehr fliegt 30 Menschen aus

Niger

Nach Putsch im Niger: Welche Länder ihre Staatsbürger evakuieren

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    Französische Staatsangehörige warten auf dem Flughafen in Niamey auf die Evakuierung.
    Französische Staatsangehörige warten auf dem Flughafen in Niamey auf die Evakuierung. Foto: Sam Mednick/AP, dpa

    Am vergangenen Mittwoch hatten Offiziere von General Abdourahamane Tianis Eliteeinheit den demokratisch gewählten nigrischen Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Tiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber. Knapp eine Woche nach dem Militärputsch im westafrikanischen Niger haben die ersten Länder mit der Evakuierung ihrer Staatsbürger begonnen.

    Bundeswehrmaschine aus Niger in Deutschland gelandet

    In der Nacht zum Freitag ist eine Bundeswehrmaschine mit 32 aus dem Niger ausgereisten Personen an Bord im niedersächsischen Wunstorf gelandet. Unter ihnen waren zehn Deutsche – neun Soladten und ein Zivilist. Die anderen Passagiere stammten aus anderen EU-Staaten.

    Aktuell befanden sich knapp 100 deutsche Zivilisten im Niger. Auf dem Lufttransportstützpunkt in Niamey sind derzeit auch mehr als 100 deutsche Soldaten stationiert. Zudem hat dort das Personal der Deutschen Botschaft Zuflucht gefunden. Mit den Evakuierungsflügen Frankreichs sind mehr als 60 Deutsche aus dem Land ausgereist.

    Am Dienstag sprach das Auswärtige Amt eine Reisewarnung aus und riet zur Ausreise aus dem westafrikanischen Land. Alle Deutschen dort sollten prüfen, ob ihr Aufenthalt weiter zwingend notwendig sei und gegebenenfalls die nächste Ausreisemöglichkeit nutzen, wurde der Deutschen Presse-Agentur in Berlin nach einer Sitzung des Krisenstabs erklärt.

    Evakuierungsflüge aus dem Niger in Frankreich gelandet

    Etwa 500 bis 600 Französinnen und Franzosen hatten sich im Niger aufgehalten. In dem afrikanischen Land sind zudem auch französische Soldaten stationiert. Frankreich brachte mit fünf Evakuierungsflügen bereits 992 Personen in Sicherheit, 560 davon hatten die französische Staatsbürgerschaft.

    Paris hatte die Evakuierungsmaschinen auch mit der Schließung des Luftraums im Niger begründet. Diese habe den eigenen Bürgern keine Möglichkeit gelassen, das Land selbst zu verlassen. Zudem hatte es am Wochenende bei Pro-Putsch-Protesten Berichten zufolge Gewalt an der französischen Botschaft gegeben. Nigers neue Militärjunta warf Frankreich vor, eine militärische Intervention in dem Land zu planen.

    Auch Italien evakuiert Staatsbürger aus dem Niger

    Am Mittwochmorgen ist auch ein Evakuierungsflieger mit italienischen und ausländischen Bürgern in Rom gelandet. Das teilte Außenminister Antonio Tajani auf Twitter mit. An Bord des Flugzeugs waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa 87 Menschen, unter ihnen 36 Italiener, 21 Amerikaner, vier Bulgaren und zwei Österreicher. Laut Tajani befinden sich knapp 100 Italiener im Niger.

    Spanien plant Evakuierung aus dem Niger

    Auch Spanien will Berichten zufolge seine Staatsbürger aus dem Niger evakuieren. Nähere Informationen dazu sind bislang nicht bekannt.

    USA ordnet Ausreise von amerikanischen Regierungsmitarbeitern aus dem Niger an

    Das US-Außenministerium hat vorübergehend die Ausreise von amerikanischen Regierungsmitarbeitern aus dem Land angeordnet. Das teilte das Ministerium am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington mit. Eine Notfallbesetzung bleibe vor Ort. Auch Familienmitglieder von Mitarbeitern sollten vorerst das Land verlassen. Die Botschaft in der Hauptstadt Niamey bleibe für begrenzte Notfalldienste für US-Bürger geöffnet. Andere routinemäßige konsularische Dienste würden ausgesetzt. (mit dpa)

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