Ob die CSU künftig einen siebten Abgeordneten nach Brüssel schicken darf, ist noch unklar. Für die Christsozialen verteidigten Manfred Weber aus Niederbayern, Monika Hohlmeier aus Oberfranken, Angelika Niebler aus München, Markus Ferber aus Augsburg und Christian Doleschal aus der Oberpfalz ihre Sitze im Europaparlament. Neu für die CSU dabei ist Stefan Köhler. Der 57-jährige Agraringenieur aus Unterfranken ist Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in seiner Heimat. Konrad Körner aus Herzogenaurach darf auf Listenplatz 7 noch auf ein Mandat hoffen.
Mit der Spitzenkandidatin der Freien Wähler, Christina Singer aus Garmisch-Partenkirchen, ist eine weitere Bauernverbandsvertreterin neu in das Europaparlament eingezogen. Die bayerische SPD verliert eines ihrer zwei Mandate in Brüssel, womit Agrarpolitikerin Maria Noichl aus Rosenheim nun die einzige Abgeordnete ist.
Die AfD ist künftig mit zwei bayerischen Abgeordneten im Europaparlament vertreten
Die in Teilen rechtsextreme AfD, die trotz zahlreicher Skandale die zweitmeisten Stimmen erringen konnte, ist künftig mit zwei bayerischen Kandidaten vertreten. Der stellvertretende Leiter der AfD-Fraktion im Europaparlament, Markus Buchheit aus München, darf sein Mandat behalten. Neu für die AfD in Brüssel ist der ehemalige bayerische Landesvorsitzende Petr Bystron, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts der Geldwäsche und Bestechlichkeit ermittelt und der deshalb auf weitere Wahlkampfauftritte verzichtet hatte.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt bei der Europawahl-Premiere der Partei auf insgesamt fünf Sitze. Einer davon geht an den ehemaligen Leiter des Aichacher Gesundheitsamts, Friedrich Pürner. Der 57-jährige Mediziner hatte als Kritiker der staatlichen Coronamaßnahmen für Aufsehen gesorgt. Für die bayerischen Grünen machte sich Andie Wöhrle aus dem Ostallgäu auf Listenplatz 16 Hoffnungen auf ein Mandat. Nach den dramatischen Verlusten ihrer Partei verpasste sie den Einzug in das Europaparlament allerdings deutlich.