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Europa: Griechenland doppelt unter Druck

Europa

Griechenland doppelt unter Druck

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    Sigmar Gabriel ist bereit, mehr für Griechenland zu tun.
    Sigmar Gabriel ist bereit, mehr für Griechenland zu tun. Foto: A. Tzortzinis, dpa

    Die Botschaft aus Brüssel hieß gestern: Die EU-Kommission hält daran fest, dass Flüchtlinge im Rahmen des Dublin-Systems aus Deutschland und anderen Staaten nach Griechenland zurückgeschickt werden können. Aus Athen wiederum signalisierte Außenminister Nikos Kotzias via Interview: „Ich sehe nicht, dass

    Mitten in diese Gemengelage reiste gestern der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) zum Antrittsbesuch bei seinem griechischen Kollegen. Er hatte auch etwas im Gepäck: Angesichts wieder steigender Flüchtlingszahlen in der Ägäis, über die er sich besorgt zeigte, stellte er Griechenland weitere Hilfen in Aussicht: „Wir sind auch bereit, mehr zu tun“, sagte er.

    In den vergangenen Tagen wurden wieder etwas mehr Flüchtlinge auf den griechischen Inseln vor der türkischen Küste gezählt. Die griechischen Behörden führen das auf das gute Wetter zurück. Es gibt aber auch Befürchtungen, dass die Türkei das Grenzregime wieder lockern könnte. Gabriel versuchte zu beschwichtigen: „Wir glauben, dass das Interesse der

    Der Welt sagte Kotzias: „Eine neue Flüchtlingswelle in diesem Sommer würde uns überfordern.“ Griechenland sei „am äußersten Limit seiner Möglichkeiten“. Die meisten europäischen Länder würden Griechenland viel zu wenige Flüchtlinge abnehmen.

    Ein Schicksal, das Athen mit Italien teilt. Der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil zum Beispiel wehrt sich weiterhin gegen eine Umverteilung von Flüchtlingen. Österreich sei mit Blick auf die Zahl der Asylanträge im vergangenen Jahr deutlich stärker belastet gewesen als

    Und wenn jetzt vermehrt Flüchtlinge aus Nordeuropa nach Griechenland zurückgeschickt werden sollten? Dann hat Athen ein doppeltes Problem und zusätzlichen Druck von der EU: Die griechischen Behörden müssten „in jedem Fall individuelle Garantien geben, dass der Asylbewerber“ angemessen untergebracht und behandelt werde, heißt es aus Brüssel. (dpa, epd, afp)

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