Verzweiflung in Malatya. „Da sind Menschen drin“, schluchzt ein Anwohner in der Dunkelheit vor den Trümmern eines siebenstöckigen Hauses. Einige habe er zusammen mit Nachbarn rausholen können, berichtet er dem Menschenrechtler Ömer Faruk Gergerlioglu, doch dann habe ein Nachbeben ihren Traktor verschüttet, und nun gebe es keine Hoffnung mehr. Auf den Staat hätten sie vergeblich gewartet, sagt der Mann, und von dem erwarte er nichts mehr. „Erinnern sie sich, wie es nach dem großen Beben von 1999 hieß, der Staat habe versagt?“, fragt er. „Hier hat er wieder vollkommen versagt.“ Die Häuser in dieser Nachbarschaft seien alle neu gewesen, sagt der Mann. „Sie unterlagen der sogenannten Bauaufsicht, aber davon haben wir nichts gesehen. Und nun sind wieder tausende Menschen tot.“
Erdbeben in der Türkei