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Energiekrise: Luisa Neubauer hält "Streckbetrieb" von AKW für vertretbar

Energiekrise

Luisa Neubauer hält "Streckbetrieb" von AKW für vertretbar

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    Kann Atomkraft zum Klimaschutz beitragen? Die Klimaaktivistin spricht sich dagegen aus.
    Kann Atomkraft zum Klimaschutz beitragen? Die Klimaaktivistin spricht sich dagegen aus. Foto: Boris Roessler, dpa (Archivbild)

    Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hält eine begrenzte Laufzeitverlängerung der noch in Betrieb befindlichen deutschen Atomkraftwerke für vertretbar. "Was derzeit konkret in der Diskussion ist, ist der Streckbetrieb - also ein Weiterbetrieb der verbleibenden AKW für wenige Monate, ohne dass aber neue Brennstäbe gekauft werden. Das wäre ein Provisorium und keine grundlegende Weichenstellung", sagte sie dem "Tagesspiegel" (Montag). Darin sieht Neubauer kein Problem, bezweifelt allerdings den Nutzen einer solchen Maßnahme.

    Derzeit liefern die drei noch laufenden AKW Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 etwa 30 Terrawattstunden Strom pro Jahr und machen einen Anteil von rund fünf Prozent an der deutschen Stromproduktion aus.

    Neubauer kritisierte, einige politische Kräfte wünschten sich eine Grundsatzdebatte um Energieversorgung und den Kauf neuer Brennelemente. "Ihnen geht es nicht mehr um einen Übergang, sondern um die Verhinderung einer echten Energiewende weg von Kohle, Gas, Öl und Atom." Wegen der Drosselung von Gaslieferungen durch Russland hatten FDP und Union die Debatte um Laufzeitverlängerungen angestoßen. Nach aktuell geltendem Recht müssen die drei verbliebenen AKW spätestens am 31. Dezember 2022 abgeschaltet werden.

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    Neubauer widersprach aber dem Argument, Atomkraft könne zum Klimaschutz beitragen. Dieser wolle Katastrophenrisiken mindern. "Jetzt aus einem Katastrophenschutzgrund - Klimaschutz - für Atomkraft zu plädieren, wohl wissend, dass Atomkraft selbst ein großes Risiko mit sich bringt für eine andere Art von Katastrophen - das geht doch nicht auf." Neubauer sprach sich stattdessen für erneuerbare Energien aus - die brächten kaum Risiken mit sich.

    (dpa)

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