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Energie: Öl, Sprit, Strom: Energie bleibt teuer oder wird sogar noch teurer

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Öl, Sprit, Strom: Energie bleibt teuer oder wird sogar noch teurer

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    Nach Einschätzung von Experten, bleiben die Energie-Preise in Deutschland auch 2024 hoch.
    Nach Einschätzung von Experten, bleiben die Energie-Preise in Deutschland auch 2024 hoch. Foto: Sina Schuldt, dpa

    Auch für dieses Jahr rechnen Experten damit, dass die Energiekosten in Deutschland vergleichsweise hoch bleiben. 2023 sei auf den Energiemärkten zwar ein Jahr der Entspannung gewesen, sagte Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft, unserer Redaktion.

    So seien auch die Börsenstrompreise gegenüber 2022 deutlich gesunken, aber: "Das Niveau der Energiepreise für die Kunden wie vor dem Ukraine-Krieg werden wir auch 2024 ganz sicher nicht erreichen. Dafür gibt es viel zu viele Unsicherheiten und Belastungsfaktoren auf den Märkten. Außerdem sattelt der Staat mit Steuererhöhungen auch noch mal etwas an Kosten obendrauf."

    Experten erwarten anhaltend hohe Energiepreise

    Die volatile Stromerzeugung aus Wind und Fotovoltaik verursache hohe System- und Infrastrukturkosten – etwa die Absicherung für windstille dunkle Tage durch Speicher, neue Gaskraftwerke sowie durch den Ausbau der Stromnetze. Fischer: "Es kann nicht mehr so billig werden, wie es einmal war."

    Auch Eon-Chef Leonhard Birnbaum geht davon aus, dass im neuen Jahr höhere Entgelte für Energie das Budget der Verbraucherinnen und Verbraucher schmälern. Der Rheinischen Post sagte er mit Blick auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer beim Gas und den Wegfall der Zuschüsse zu den Netzentgelten beim Strom: "Das sind politisch bedingte Aufschläge, diese werden alle Versorger an die Gas- und Stromkunden weitergeben müssen. Vielleicht nicht sofort, aber wohl in den kommenden Monaten". 

    Was, wenn die Lage im Nahen Osten eskaliert?

    Ein Risiko sieht er zudem für den Fall einer Eskalation der Lage im Nahen Osten. "Dann würde nicht nur der Ölpreis durch die Decke gehen, sondern auch der für Gas und für Strom", sagte Birnbaum. "Denn der Persische Golf ist eine zentrale Route nicht nur für Öl, sondern auch Flüssiggas." 

    Die Ölpreise jedenfalls steigen wegen der Spannungen im Roten Meer, wo seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vermehrt Handelsschiffe von den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen wurden. Was sich bereits nachteilig auf den Preis ausgewirkt hatte. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Dienstagmorgen 78,55 US-Dollar – 1,51 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar verteuerte sich um 1,26 Dollar auf 72,91 Dollar. 

    An den Sprit-Säulen müssen Autofahrer nach dem laut ADAC "zweitteuersten Tankjahr aller Zeiten" durch den Anstieg des CO₂-Preises auf 45 Euro je Tonne ohnehin mit höheren Kosten von insgesamt 4,3 Cent pro Liter Benzin zum Jahreswechsel rechnen, teilt der Auto-Club mit. Diesel-Fahrer müssen sich auf insgesamt 4,7 Cent mehr pro Liter Diesel einstellen. Die Bundesregierung muss nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sparen und hat deshalb den CO₂-Preis stärker angehoben als ohnehin geplant. 

    Bis Bayern unabhängig von fossilen Brennstoffen ist, wird es indes noch dauern. Denn, sagt Energieexperte Fischer: "Insgesamt werden erst rund 25 Prozent des gesamten Endenergiebedarfs über heimische erneuerbare Energie gedeckt. Es ist also noch ein harter Weg, bis Bayern 2040 klimaneutral ist." (mit dpa)

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