Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Energie: Deutschland will bei der Windkraft mit Ostsee-Staaten kooperieren

Energie

Deutschland will bei der Windkraft mit Ostsee-Staaten kooperieren

    • |
    Außenministerin Annalena Baerbock  steigt aus der Regierungsmaschine zur Tagung der Außenminister des Ostsee-Rates.
    Außenministerin Annalena Baerbock steigt aus der Regierungsmaschine zur Tagung der Außenminister des Ostsee-Rates. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Deutschland will beim Ausbau der Windenergie in der Ostsee enger mit anderen Staaten in der Region zusammenarbeiten und so die Abhängigkeit von russischen Gas- und Öllieferungen verringern. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) kündigte am Mittwoch beim Treffen des Ostseerats im norwegischen Kristiansand an, man wolle eine erste gemeinsame Offshore-Windkraftanlage schaffen. Dies sei nicht nur notwendig, um klimaneutral zu werden, sondern auch um Energiesicherheit zu gewährleisten.

    Deutschland wolle dafür seinen am 1. Juli beginnenden Vorsitz des Rates nutzen, zu dem elf Staaten und die Europäische Union gehören. Mit Norwegen und Island sind auch zwei Länder dabei, die nicht direkt an die Ostsee grenzen. In der vergangenen Woche hatte die Bundesregierung eine ähnliche Kooperation beim Windkraftausbau auch in der Nordsee angekündigt.

    Baerbock: Zusammenarbeit mit EU und gleichgesinnten Ländern bei Windkraft entscheidend

    Die Zusammenarbeit mit der EU und gleichgesinnten Staaten in diesem Bereich sei entscheidend, betonte Baerbock bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrer norwegischen Kollegin Anniken Huitfeld und dem litauischen Außenminister Gabrielus Landsbergis. Nur so sei es möglich, unabhängiger von anderen Staaten zu werden und zu verhindern, dass man erpressbar sei. Baerbock kündigte zudem Austauschprogramme für Jugendliche aus den Ostsee-Staaten an.

    Windkraft auf See ist neben Windkraft an Land und Solarenergie eine zentrale Säule beim Ausbau des Ökostroms in Deutschland. Die Ampel-Regierung hat im Koalitionsvertrag die Ausbauziele für die Windenergie auf See im Vergleich zur Vorgängerregierung deutlich erhöht. Statt 20 Gigawatt (GW) bis 2030 und 40 GW bis 2040 sollen es nun 30 GW bis 2030, 40 GW schon bis 2035 und 70 GW bis 2045 werden.

    Russland ist aus dem Ostseerat ausgetreten

    Derzeit sind in Nord- und Ostsee 1501 Windenergieanlagen mit knapp 7,8 GW in Betrieb, weit überwiegend in küstenfernen Gebieten in der sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), die Deutschland in internationalen Gewässern exklusiv nutzen darf.

    Das Treffen des Ostseerats war die erste formelle Ministersitzung seit 2014, als Russland die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim annektiert hatte. Dem 1992 gegründeten Forum gehören neben Deutschland und Norwegen auch Dänemark, Estland, Finnland, Litauen, Lettland, Polen, Schweden, Island und die EU an. Die Mitgliedschaft Russlands wurde Anfang März ausgesetzt. Daraufhin erklärte Moskau vergangene Woche seinen Austritt. Bis zum Angriff auf die Ukraine war der Rat eine der Runden, in denen konkrete Zusammenarbeit bei Fachthemen mit

    Baerbock spricht über Nato-Mitgliedschaft von Schweden und Finnland

    Baerbock zeigte sich zuversichtlich, dass Schweden und Finnland trotz der aktuellen Blockade durch die Türkei bald in die Nato aufgenommen werden können. "Wir werden Finnland und Schweden in unserer Allianz willkommen heißen", sagte sie. Auch Norwegens Außenministerin Huitfeldt zeigte sich optimistisch, dass die Bedenken der türkischen Regierung ausgeräumt werden können. "Es ist sehr wichtig für Norwegen, Schweden und Finnland in die

    Huitfeldt lobte Deutschland dafür, eine Führungsrolle in der Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine übernommen zu haben. Es handle sich um einen Wendepunkt in der Position des Landes innerhalb der Nato. Der litauische Außenminister Landsbergis warb angesichts der Kritik, Deutschland handele zu zögerlich, um Geduld. Wenn man in Betracht ziehe, wo

    (Jörg Blank, Larissa Schwedes und Christoph Meyer, dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden