Der Tech-Milliardär Elon Musk gibt nach einem Medienbericht des US-Nachrichtenmagazins Politico und des Sender ABC News sein Amt als einer der wichtigsten Berater des amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf. Trump habe seinem innersten Beraterkreis mitgeteilt, dass Musk in den kommenden Wochen ausscheiden werde, berichtete das Magazin am Mittwoch unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Kurz nach dem Politico-Bericht legte die Tesla-Aktie deutlich zu: Hatte sie zuvor noch mehr als sechs Prozent im Minus gelegen, lag sie am frühen Abend fast vier Prozent im Plus bei knapp 280 Dollar.
Das weiße Haus dementiert den Bericht über einen Rückzug Musks
Trump hatte bereits zu Wochenbeginn auf Nachfrage eines Journalisten erklärt, dass Musk „irgendwann“ zu seinem Unternehmen zurückkehren wollen würde. „Er will es“, sagte Trump laut der Deutschen Nachrichtenagentur in Washington. „Ich würde ihn so lange behalten, wie ich ihn behalten kann.“ Die Regierungssprecherin Karoline Leavitt dementierte den Rückzug und schrieb Dienstagabend auf dem sozialen Netzwerk X, dass der Exklusivbericht „Müll“ sei. Weiter noch: „Elon Musk und Präsident Trump haben beide öffentlich erklärt, dass Elon den öffentlichen Dienst als spezieller Regierungsmitarbeiter verlassen wird, sobald seine unglaubliche Arbeit bei DOGE abgeschlossen ist.“
Die Abteilung DOGE, also Department of Gouvernment Effiency (Ministerium für Regierungseffizienz), ist von Präsident Donald Trump ins Leben gerufen worden und wird von Musk geführt. Ziel ist, mit einem radikalen Umbau des Staatsapparats sowie dem Abbau von Personal und Kosten die Regierung effizienter zu machen. Der Chef des Elektroautobauers Tesla ist zuständig für umstrittene Sparmaßnahmen der Bundesbehörden. Damit habe er die Rolle eines „speziellen Regierungsangestellten“ inne. Ein solcher Posten sei auf 130 Tage begrenzt, so werde ihn Musk Ende Mai oder Anfang Juni aufgeben.
Laut Politico ist Trump nach wie vor zufrieden mit der Arbeit Musks. Insbesondere im US-Gesundheitsministerium wurde Personal abgebaut. Hier soll die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 82.000 auf 62.000 reduziert werden, wie Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. mitteilte. Die Streichungen seien gemeinsam mit dem Spargremium des Tech-Milliardärs Elon Musks ausgearbeitet worden, hieß es.
Tesla-Aktien legen nach Nachricht über Musks Rücktritt wieder zu
Wie die Washington Post berichtete, bildeten sich am Montag eine lange Schlange vor dem US-Gesundheitsministerium: Viele Wartenden wissen nicht, ob sie gefeuert wurden oder noch einen Job haben. Viele hätten um 5 Uhr morgens laut der Zeitung eine Mail mit ihrer Entlassung bekommen, andere erfuhren es erst, nachdem sie sich vor Ministeriumsgebäuden angestellt und ihre Zutrittskarten nicht mehr funktioniert hatten.
Die Nachricht über den Rückzug Musks kam am selben Tag, als auch die Demokraten wieder einen größeren Erfolg für sich verbuchen konnten: Bei der Wahl um eines wichtigen Posten am Obersten Gerichtshof im US-Bundesstaat Wisconsin ging die liberale Kandidatin Susan Crawford als Siegerin hervor. Musk hatte die Abstimmung zuvor zur Schicksalswahl erklärt und den konservativen Kandidaten Brad Schimel mit etwa 20 Millionen Dollar unterstützt. Mehrfach reiste er in den „Swing State“ und setzte sich dort auch mit umstrittenen Geldgeschenken für den Konservativen ein. Das Rennen galt laut US-Medienberichten nicht nur als eines der teuersten um ein Richteramt in der US-Geschichte – sondern auch als eine Art Referendum über Trumps Regierung und seinen Vertrauten Elon Musk.
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