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Trump zurück in den Schlagzeilen: Doch was hat er eigentlich die letzten zwei Jahre gemacht?

Ex-US-Präsident

Anklage gegen Trump erweitert: Doch was hat er eigentlich die letzten zwei Jahre gemacht?

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    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist weiter in der Öffentlichkeit präsent
    Der ehemalige US-Präsident Donald Trump ist weiter in der Öffentlichkeit präsent Foto: Hyosub Shin, dpa (Archivbild)

    Es gab wohl keinen amerikanischen Präsidenten, der mit einem derartigen Paukenschlag aus seinem Amt geschieden ist. Deutlich mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass Donald Trump nach einer Amtszeit als US-Präsident im November 2020 abgewählt wurde und Joe Biden das Amt übernahm. Doch untätig ist Trump seitdem nicht - und still geworden ist es auch nicht so wirklich um ihn.

    Trump hält Geschichte der manipulierten US-Wahl 2020 aufrecht

    Der Sturm auf das Kapitol hatte die Vereinigten Staaten in ihren Grundfesten erschüttert. Die Demokratie schien in Gefahr, denn Trump hatte seinen Anhängern immer wieder von einer gefälschten und manipulierten Wahl erzählt. Das hatte diese dann dazu bewegt, am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington zu stürmen. Ein Putschversuch sagen die einen, eine Demonstration die anderen rund um Trump.

    Anhänger des damaligen US-Präsident Trump stürmen am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington.
    Anhänger des damaligen US-Präsident Trump stürmen am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington. Foto: John Minchillo, dpa (Archivbild)

    Die Geschichte der gestohlenen Wahl 2020 verbreitet Trump noch immer so gut er kann. Seine Theorie wurde mittlerweile mehrfach widerlegt, die Behauptung des Betrugs ist falsch. Das Narrativ bleibt aber und die USA versucht seit dem Sturm auf das Kapitol juristisch wie auch politisch aufzuarbeiten, was da überhaupt passiert ist. Trump macht hingegen Stimmung gegen Biden und die aktuelle Regierung. Außerdem hält er sein Narrativ aufrecht und facht seine Mitstreiter weiter an. Doch dabei muss er auf seine wichtigsten Kommunikationskanäle verzichten.

    Trump war bei Twitter und Facebook gesperrt - bis Elon Musk kam

    Nach dem Sturm auf das Kapitol wurde Trump auf Twitter und Facebook gesperrt. Die beiden Social-Media-Plattformen waren zwei seiner wichtigsten Kommunikationskanäle zu seinen Anhängerinnen und Anhängern. Zwar war Trump in der Öffentlichkeit weiter präsent - ob mit kontroversen Auftritten oder Interviews, wie dem, bei welchem er Russlands Präsidenten Wladimir Putin als besonders "schlau" bezeichnet, doch um die Trumpsche Dauerpräsenz in den Medien war es geschehen. Um den Verlust seiner Reichweite zu kompensieren gründete der mittlerweile 76-jährige Unternehmer eine eigene Social-Media-Plattform, mit dem Namen: "Truth Social". 

    Die Plattform ähnelt Trumps früheren Lieblings-Kanal Twitter. Es werden aber nicht Tweets geteilt, sondern "Truths" - also Wahrheiten. Dass es sich bei den Inhalten allerdings tatsächlich um Wahrheiten handelt, darf in vielen Fällen bezweifelt werden. Immer wieder werden von ihm und seinen Anhängern Falschnachrichten und Verschwöhrungstheorien in dem Netzwerk geteilt. Aktuell verstärkt rund um den Krieg in der Ukraine.

    Truth Social startete mit einer riesigen Nachfrage, die App landete direkt auf Platz 1 des amerikanischen App-Stores. Wegen technischer Probleme befanden sich zeitweise aber noch über eine Million Nutzer auf einer Warteliste. Trump will demnächst auch einen eigenen Streaming-Dienst anbieten - mit eigenen Nachrichten und einem Unterhaltungsprogramm.

    Übrigens: Im November vergangenen Jahres entsperrte der neue Twitter-Besitzer Elon Musk Trumps eingefrorenen Account bei dem Kurznachrichtendienst. Der Ex-Präsident nutzte ihn allerdings bisher nicht und blieb bei seiner Twitter-Kopie "Truth Social".

    Trump will 2024 nochmal als US-Präsident antreten?

    Nach Informationen der Washington Post hat der 75-Jährige in den Monaten nach seiner Wahl rund eine Million US-Dollar in der Woche eingesammelt. Manchmal sollen es sogar zwei Millionen gewesen sein. Geld, dass er für Geschäftsreisen, politische Aktionen und Veranstaltungen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen kann. Trumps Netzwerk ist weiterhin gut und seine Anhängerschaft groß. Er will 2024 noch einmal zur Wahl des US-Präsidenten antreten.

    Ermittlungen und Prozess gegen Trump

    Derzeit muss sich Trump aber zunächst einmal juristisch verteidigen. Zum ersten Mal überhaupt klagte eine Staatsanwaltschaft mit Donald Trump einen Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten an, der sich vor einem New Yorker Gericht wegen mutmaßlicher Fälschung von Geschäftsunterlagen in 34 Fällen verantworten muss. Der Ex-Präsident erklärte sich beim ersten Gerichtstermin - wie zu erwarten - in allen Anklagepunkten für "nicht schuldig".

    Ende Juli wurde bekannt, dass der frühere US-Präsident in der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in sein Privathaus in drei weiteren Punkten angeklagt worden ist - damit sind es aktuell insgesamt 40 Anklagepunkte. Laut einem Bericht der tagesschau wird Trump in einer Ergänzung der Anklageschrift unter anderem vorgeworfen, er habe einen Mitarbeiter aufgefordert, Aufnahmen von Sicherheitskameras auf seinem Anwesen in Florida zu löschen. Dies sei geschehen, nachdem FBI-Ermittler die Villa durchsucht hatten.

    Davon lässt Trump sich offensichtlich nicht beirren. Einer seiner Sprecher bezeichnete die Erweiterung der Anklage als "verzweifelten" und "zum Scheitern verurteilten Versuch", dem Ex-Präsidenten zu schaden. Der Gerichtsprozess startet voraussichtlich am 20. Mai 2024 - und damit mitten in den Wahlkampf zur nächsten Präsidentscshaftswahl.

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