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Diese 38 Promis stehen hinter dem neuen Manifest von Sahra Wagenknecht

Manifest

Warum Gauweiler, Schily und Maffay den Wagenknecht-Brief unterschreiben

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    Verschiedene Welten, gemeinsamer Appell: Sahra Wagenknecht und Peter Gauweiler im Fokus der Fotografen.
    Verschiedene Welten, gemeinsamer Appell: Sahra Wagenknecht und Peter Gauweiler im Fokus der Fotografen. Foto: Sebastian Christoph Gollnow, dpa

    Lange sah es so aus, als würden die Themen Wirtschaft und Migration die Bundestagswahl entscheiden. Doch nun dreht sich der Wahlkampf vor allem um Krieg und Frieden. Sahra Wagenknecht versucht schon seit Monaten, damit Wählerinnen und Wähler zu gewinnen. Die Gründerin des nach ihr selbst benannten Bündnisses fordert Verhandlungen mit Wladimir Putin und hat jetzt einen weiteren Friedensappell veröffentlicht. Neben Wagenknecht, ihrem Mann Oskar Lafontaine und Mitstreiterin Alice Schwarzer haben weitere Prominente das Manifest unterzeichnet. Die Mischung ist bunt, die Beweggründe sind höchst unterschiedlich.

    Peter Maffay war schon bei Friedensdemos in den 80ern

    Insgesamt 38 Namen trägt der Aufruf. Einige der Unterzeichner sind schon früher durch ihre wohlwollende Haltung gegenüber Putin aufgefallen. Andere, wie der Sänger Peter Maffay, knüpfen eher an die Friedensbewegung der 70er und 80er Jahre an. Und manche galten schon als „Querdenker“, bevor der Begriff von Verschwörungsideologen gekapert wurde.

    Zu Letzteren gehört Peter Gauweiler. Einst einer der engsten Vertrauten des „Kommunisten-Fressers“ Franz Josef Strauß und als „schwarzer Peter“ ein konservativer Hardliner, gönnt sich der CSU-Politiker seit jeher seine eigene Meinung, die nicht immer mit seiner Partei in Einklang zu bringen ist. Dass ausgerechnet er nun gemeinsame Sache mit der früheren Kommunistin Wagenknecht macht, mag überraschen, doch Gauweiler ist fest davon überzeugt, dass dem Westen im Konflikt mit Russland nur der Weg der Deeskalation bleibt.

    Otto Schily wirft Grünen Kriegsverherrlichung vor

    Auch der inzwischen 92-jährige Otto Schily gehört zu den Unterzeichnern. Die politische Karriere des einstigen RAF-Anwalts und späteren Bundesinnenministers hatte bei den Grünen begonnen, die er mitgegründet hat und denen er heute eine Form der Kriegsverherrlichung vorwirft. Schily wechselte 1989 zur SPD und lobte zuletzt immer wieder den vorsichtigen Kurs des Kanzlers, was Waffenlieferungen oder einen Nato-Beitritt der Ukraine angeht.

    Als Putin-Versteher kann man Schily nicht bezeichnen, anders als Gabriele Krone-Schmalz. Die einstige Moskau-Korrespondentin der ARD hatte schon die Annexion der Krim als „Notwehr“ abgetan und vertritt seit Jahren kremlfreundliche Positionen. Dem Unternehmer Wolfgang Grupp, vor kurzem als Trigema-Chef abgetreten, geht es eher um wirtschaftliche Interessen. Der 82-Jährige kritisiert die Sanktionen gegen Russland und plädiert dafür, Politik und Geschäft auseinanderzuhalten. Mit Wagenknecht teilt er die Abneigung gegen die USA („Ich halte von den Amerikanern nichts“), denen er die Hauptschuld am Krieg in der Ukraine zuschiebt.

    Und dann ist da noch die Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt, die politisch bislang eher unauffällig geblieben war, abgesehen von ihrem eher milden Blick auf ihr Leben in der DDR, das mit dem der „normalen“ Bürgerinnen und Bürger freilich wenig zu tun hatte.

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    1 Kommentar
    Wolfgang Schwank

    Herr Stifter, dass einige oder viele dieser Unterzeichner aus Sorge um unsere Zukunft primär auf Friedensverhandlungen und nicht auf immer weitere Waffenlieferungen a la Hofreiter oder Strack-Zimmermann setzen, kommt Ihnen - zumindest sind ihre Zeilen so zu lesen - nicht in den Sinn. Diese Schwarz-Weiss-Denke, verbunden mit persönlichen Diffamierungen ist für eine pluralistische Gesellschaft einfach nur erbärmlich.

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