Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter mahnt beim geplanten Deutschlandticket zu Gründlichkeit vor Schnelligkeit und dämpft Erwartungen an einen schnellen Start des bundesweiten 49-Euro-Tickets zum Jahreswechsel. „Bei der Umsetzung bin ich nach wie vor skeptisch, dass das Ticket zum 1. Januar starten kann“, sagte der CSU-Politiker unserer Redaktion.
„Es ist einhellige Meinung der 16 Länderverkehrsminister, dass Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen muss“, betonte Bernreiter. „Natürlich kann man jetzt irgendwie ein Handyticket aus dem Hut zaubern, aber wir brauchen eine dauerhafte Struktur“, warnte der bayerische Verkehrsminister den Bund vor einem Schnellschuss.
Bayern: Bei 49-Euro-Ticket gibt es noch viele offene Fragen
„Es sind da noch viele Fragen offen, daher müssen wir realistisch bleiben“, betonte der CSU-Politiker. Dazu gehöre auch die langfristige Finanzierung des öffentlichen Regionalverkehrs. „Ich bin froh, dass der Bund anerkannt hat, dass die Regionalisierungsmittel um eine Milliarde Euro plus Dynamisierung erhöht werden müssen“, sagte Bernreiter. „Das ist ein erster Aufschlag, aber es ist bei weitem nicht das, was wir bräuchten“, fügte der bayerische Minister hinzu.
„Wir werden alles daransetzen, dass wir damit das aktuelle Angebot aufrechterhalten können, aber an eine Ausweitung des Angebots ist nicht zu denken, das muss man ganz klar sagen“, betonte Bernreiter. „Es ist ja auch noch völlig unklar, was bei den Energie- und Treibstoffpreisen noch alles auf die Verkehrsunternehmen zukommt“, mahnte er.
2024 wird über Deutschlandticket erneut verhandelt
„Über das Deutschlandticket und die weitere Entwicklung der Regionalisierungsmittel soll 2024 wieder verhandelt werden“, erklärte der CSU-Politiker. „Der Freistaat wird sich dabei natürlich wieder dafür einsetzen, dass die Mittel deutlich angehoben werden“, kündigte Bernreiter an.