Die AfD hat gelernt
Einst galt sie als "gäriger Haufen". Heute ist klar: Von allein werden die Rechten vorerst nicht verschwinden.
Die AfD hat gelernt. Wer dachte, die Rechtspartei zerlegt sich bei ihrem Parteitag in Essen einmal wieder vor den Augen der Öffentlichkeit selbst, wurde eines Besseren belehrt. Nichts war zu spüren von den früheren Kämpfen, keine Intrige wurde auf die Bühne gezerrt. Dabei war es lange eine der letzten Hoffnungen der anderen Parteien, dass sich die AfD irgendwann selbst erledigen würde. Wie die Republikaner, wie die NPD. Stattdessen schwimmt sie auf einer europaweiten Welle, die gespeist wird vom Frust über die Mächtigen.
Parteien ziehen rote Linie zur AfD
Es mag Brüche und Unterschiede geben zwischen Europas Rechten, doch der Quell ihres Erfolges ist überall der gleiche. Eines der wenigen Mittel, das der politischen Mitte noch bleibt, ist die Weigerung, eine Koalition mit der AfD einzugehen und ihr so den Weg an die Macht zu versperren. Es ist auch ein Zeichen der Hilflosigkeit.
Und spätestens der Herbst wird zeigen, ob die selbst gezogene rote Linie der Realität überhaupt standhält. Hüten sollte sich, wer glaubt, die Rechten würden sich schnell entzaubern, sobald sie selbst entscheiden müssen. Etwas anderes würde eintreten: Die Normalisierung einer Partei, die ein anderes Deutschland will als das, in dem wir heute leben.
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Zitat: "Etwas anderes würde eintreten: Die Normalisierung einer Partei, die ein anderes Deutschland will als das, in dem wir heute leben."
Natürlich. Sage ich schon lange. Selbst eine Partei, die sich an irgendeinem Rand befindet (kann man bei der AfD noch von Rand sprechen?), ist bei Übernahme von Verantwortung zuerst einmal an das geltende Recht in allen seinen Schattierungen gebunden. Und das wissen sie und der informierte Bürger.