Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Dauerbrenner: Berlusconi, Trump und Merz: Mit 66 ist noch lange nicht Schluss

Dauerbrenner

Berlusconi, Trump und Merz: Mit 66 ist noch lange nicht Schluss

    • |
    Grinst da der zukünftige Staatspräsident Silvio Berlusconi?
    Grinst da der zukünftige Staatspräsident Silvio Berlusconi? Foto: V. Livieri

    Wenn Friedrich Merz am Samstag zum CDU-Vorsitzenden gewählt wird, geht ein langer und wendungsreicher Weg an die Macht zu Ende. Und weil es so lange gedauert hat, erreicht der Sauerländer sein Ziel erst in einem Alter, in dem die meisten Menschen sich zur Ruhe setzen.

    Dass das nichts bedeuten muss, lässt sich an dem starken Rückhalt ablesen, den der 66-Jährige in der Abstimmung der Parteimitglieder erhielt. Außerdem ist er zwar älter als sein Vorgänger Armin Laschet und dessen Vorgängerin Annegret Kramp-Karrenbauer, doch in Relation zu den Herrschaften, die in anderen Ländern die Politik bestimmen, erscheint er geradezu jugendlich.

    Am Montag wählt Italien einen neuen Staatspräsidenten

    In Italien zum Beispiel wird in diesen Tagen ernsthaft über ein Comeback diskutiert, das viele Deutsche im ersten Moment für einen absurden Scherz gehalten haben. Es ist zumindest nicht völlig ausgeschlossen, dass Silvio Berlusconi am Montag zum Staatsoberhaupt des Landes gewählt wird.

    85 Jahre alt ist der skandalumwitterte Politiker inzwischen, dessen vier Amtszeiten als Premier immer wieder von Ermittlungen der Justiz gegen ihn begleitet wurden. Nun soll ausgerechnet er, der in seiner langen Karriere so oft zuerst an sich selbst gedacht hat, das Land als Präsident zusammenhalten?

    Auch wenn die Erfolgsaussichten des „Cavaliere“ sich in den vergangenen Tagen wieder etwas eingetrübt haben, ist das ein durchaus erstaunliches Kapitel der italienischen Politik, die für stabilitätliebende Deutsche ohnehin genug Anlass zum Staunen gibt. Die Amtszeit des italienischen Staatsoberhauptes dauert im Übrigen sieben Jahre – am Ende wäre Berlusconi also 92 Jahre alt.

    In den USA waren schon bei der vergangenen Wahl zwei ältere Herren gegeneinander angetreten. Nie standen mehr Lebensjahre auf dem Wahlzettel als in dem so gar nicht altersmilden Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump. Der Demokrat setzte sich letztlich gegen den Republikaner durch und wurde zum ältesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Und die Sehnsucht der Amerikanerinnen und Amerikaner nach jugendlichem Elan im Weißen Haus scheint nach wie vor nicht besonders ausgeprägt zu sein.

    Kommt es zum "Rückspiel" zwischen Donald Trump und Joe Biden?

    Jedenfalls wird in Washington schon über ein mögliches „Rückspiel“ der Rivalen 2024 unter umgekehrten Vorzeichen getuschelt – aus alter Gewohnheit sozusagen. Amtsinhaber Biden wäre dann fast 82, sein Herausforderer Trump 78 Jahre alt.

    Friedrich Merz wird am Samstag im dritten Anlauf CDU-Parteichef.
    Friedrich Merz wird am Samstag im dritten Anlauf CDU-Parteichef. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Gute Vorlage für Friedrich Merz. Sollte er bei der Bundestagswahl 2025 als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen, wäre er mit dann knapp 70 im Vergleich immer noch ein Jungspund. Abgesehen davon: Konrad Adenauer wurde erst mit 73 Kanzler – und blieb es 14 Jahre.

    In Österreich macht ein 78-Jähriger vor, wie wichtig Gelassenheit ist

    Wie wertvoll die Gelassenheit des Alters sein kann, beweist derweil ein 78-jähriger Österreicher. Während seine Landsleute atemlos die Corona-Krise und das Kanzler-Karussell (fünf Wechsel in vier Jahren) verfolgen, vermittelt Bundespräsident Alexander Van der Bellen ihnen mit Ruhe und Humor das Gefühl, dass am Ende schon alles irgendwie gut ausgehen wird. Die Liste der populärsten Politiker in unserem Nachbarland führt er unangefochten an. Die Mehrheit der Österreicher würde ihn gerne für eine weitere Amtszeit behalten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden