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Darts in London: Imitator braucht WM-Erfolg - Schindler und der Ally Pally

Darts in London

Imitator braucht WM-Erfolg - Schindler und der Ally Pally

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    Triumphierte 2024 auf der European Tour: Martin Schindler.
    Triumphierte 2024 auf der European Tour: Martin Schindler. Foto: Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa

    Gemessen an seiner bisherigen Bilanz gibt sich Martin Schindler geradezu forsch. Deutschlands bester Darts-Profi, der bei fünf WM-Teilnahmen erst zwei Spiele gewonnen hat, betonte vor seinem Auftakt in London: «Ich habe das spielerische Know-how, dass ich gegen alle bestehen kann. Gegen (Luke) Littler, gegen (Luke) Humphries, gegen (Michael) van Gerwen. Ich habe sie alle schon geschlagen.»

    Jetzt müsse er «das bringen, wenn es darauf ankommt», fügte der 28 Jahre alte Strausberger an. Genau daran hakte es bei Schindler bislang im Alexandra Palace. Zwar zählt er nun im bereits dritten Jahr zur erweiterten Weltspitze. Doch beim größten und wichtigsten Turnier der Welt ging es für Schindler bislang nie über Runde drei hinaus. Das reicht der deutschen Nummer eins nicht mehr.

    Tückischer Auftakt

    «Die zweite oder dritte Runde bei dieser WM wäre kein gutes oder akzeptables Ergebnis. Ich würde gerne in die Runde der letzten 16 einziehen», sagte Schindler. Dabei ist schon sein Auftakt gegen Callan Rydz am Sonntagabend (20.00 Uhr/Sport1 und DAZN) tückisch. Zwar ist Rydz einer der Lieblingsgegner von Schindler. Doch der Engländer warf in seiner ersten Partie einen Schnitt von 107 Punkten und legte damit einen der eindrucksvollsten Auftritte der ersten WM-Tage hin.

    Schindler hat sich auf der Tour über einen längeren Zeitraum einen Namen gemacht - und das nicht nur mit seinen sportlichen Leistungen. Wie einst Tennis-Superstar Novak Djokovic imitiert der Wahl-Hesse seine Kollegen und deren Würfe. Rekord-Weltmeister Phil Taylor zählt zu seinem Repertoire, auch Paradiesvogel Peter Wright oder Muskelprotz Gerwyn Price kann er detailgetreu nachmachen. Nur mit den Erfolgen der Stars bei den großen Turnieren will es bislang nicht klappen.

    Schindlers Ziel: Auch bei Majors bestehen

    2024 war für Schindler ein besonderes Jahr. Auf der European Tour gewann er die Turniere in Riesa und Basel. «Ich habe Bock, auch mal bei den Majors zu bestehen. Das sind die Turniere, die am meisten den Darts-Sport in Deutschland beeinflussen», sagte Schindler. Und unter den sogenannten Majors gibt es ein Turnier, das in Bezug auf Bedeutung, Preisgeld und Medienrummel alle anderen deutlich in den Schatten stellt: die WM.

    Schindler hat den bereits ausgeschiedenen Gabriel Clemens als deutsche Nummer eins abgelöst und könnte sich bei der WM im Ally Pally weiter nach oben arbeiten.

    «Martin macht sich wirklich. Er ist erwachsen geworden und fühlt sich auf den großen Bühnen auch wohl. Die Engländer und Niederländer haben Respekt vor Martin und wissen, wie gut er ist», sagte Darts-Experte Elmar Paulke der Deutschen Presse-Agentur.

    Größter WM-Auftritt war eine Niederlage

    Die WM-Setzliste hat für Schindler ein günstiges Bild ergeben. The Wall, wie er genannt wird, muss bis zu einem möglichen Viertelfinale gegen keinen Top-Fünf-Profi der Weltrangliste ran. Die beiden Topfavoriten Littler und Humphries (beide England) befinden sich zudem in der anderen Turnierhälfte und wären frühestens in einem Finale Gegner.

    «Die Auslosung hätte definitiv schlimmer ausfallen können», urteilt Schindler. Sein bislang größter WM-Auftritt war im Dezember 2022 ein Drittrundenspiel gegen den späteren Weltmeister Michael Smith aus England. Schindler führte mit 3:1, doch verlor in einer packenden Partie noch mit 3:4. Wenn es nach ihm geht, sollen sich die Darts-Fans nach dieser WM an andere Spiele von ihm erinnern als an eine Niederlage.

    Dieses Bild gab es im Ally Pally selten: Martin Schindler (l) nach seinem Vorrundensieg bei der vergangenen WM.
    Dieses Bild gab es im Ally Pally selten: Martin Schindler (l) nach seinem Vorrundensieg bei der vergangenen WM. Foto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa
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