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CSU-Klausur in Kloster Seeon: Paartherapeut für die Union: Die Stunde des Alexander Dobrindt

CSU-Klausur in Kloster Seeon

Paartherapeut für die Union: Die Stunde des Alexander Dobrindt

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    Alexander Dobrindt (rechts) könnte im Machtverhältnis zwischen Markus Söder und Friedrich Merz eine entscheidende Rolle spielen.
    Alexander Dobrindt (rechts) könnte im Machtverhältnis zwischen Markus Söder und Friedrich Merz eine entscheidende Rolle spielen. Foto: Sven Hoppe/dpa

    Alexander Dobrindt hat harte Jahre hinter sich. Die CSU in Berlin machtlos, er selbst im Bundestag im ständigen Schatten des ambitionierten Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz. Daheim in Bayern bleibt neben Markus Söder sowieso kaum Platz, und wenn einer doch mal eine Lücke findet, dann ist es Landtagsfraktionschef Klaus Holetschek. Zwar ist Dobrindt als Anführer der CSU-Bundestagsabgeordneten verlässlicher Produzent von Parolen und Polemik, wozu ihm die Ampel-Koalition nun wahrlich jede Gelegenheit bot. Doch die Aufmerksamkeit für seine Wortbeiträge verpufft mangels Regierungsoptionen meist schnell. Nun aber könnte er unverhofft zu einer der wichtigsten Figuren im Machtgefüge der Bundespolitik werden.

    Dem 54-Jährigen, der ab Montag seine Landesgruppe zur Klausur nach Kloster Seeon bittet, ist es in den Oppositionsjahren gelungen, sich für zwei Personen unersetzlich zu machen, die sonst nicht viel eint — Friedrich Merz und Markus Söder. Das liegt nicht nur daran, dass Dobrindt als Chef der CSU-Abgeordneten in der gemeinsamen Fraktion mit der CDU qua Amt erster Stellvertreter von Merz und damit in alle großen strategischen Fragen involviert ist. Weit wichtiger wurde, dass er es war, der die Fäden zu Markus Söder spannte, ohne sich dabei im Machtkampf der beiden Alphatiere zu verheddern. Dazu passt, dass er in die Kür des Kanzlerkandidaten eng eingebunden war.

    Dobrindt erklärt Söder Merz — und umgekehrt

    Man kann es auch so sagen: Dobrindt erklärt Merz Söder – und umgekehrt Söder Merz. Eine Art politischer Paartherapeut quasi. Mit dem CDU-Vorsitzenden verbindet ihn ein konservatives Weltbild. Söder wiederum lobt regelmäßig die strategische Weitsicht seines Berliner Statthalters, eine Fähigkeit, die, nebenbei bemerkt, ausgerechnet Söders Intimfeind Horst Seehofer einst zur Blüte brachte, als er Dobrindt zum Generalsekretär ernannte. Heute weiß auch Söder selbst Dobrindts engen Draht zu Merz fürs tägliche Geschäft zu nutzen. Fürs Erste ist der Oberbayer damit für beide unverzichtbar. Kein Wunder also, dass Dobrindt nun damit betraut ist, das organisatorische Gerüst für eine mögliche Regierung unter einem Kanzler Merz zurechtzuzimmern.

    Im Mittelpunkt steht dabei der Koalitionsausschuss, der künftig als zentrales Entscheidungsgremium rasch zum Einsatz kommen und Klärung herbeiführen soll, wenn Streit droht. Hintergrund dafür sind nicht nur die Erfahrungen aus der Ampelzeit – der verheerende Dauerzoff, der oft wochenlang waberte und Koalitionäre wie Öffentlichkeit gleichermaßen zermürbte. Entscheidend ist auch, dass in dem Gremium, in dem die entscheidenden Köpfe der Regierungsparteien sitzen, ein Mann ein gewichtiges Wort mitzureden hat, der im Alltag nicht am Berliner Kabinettstisch konferiert: Markus Söder.  

    Welchen Preis verlangt Söder für den Verzicht auf die Kanzlerkandidatur?

    Der CSU-Chef will von München aus mitregieren. Schon als der seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur verkündete, betonte er, es gebe zwar viele wichtige Leute in der Union und auch ein paar Ministerpräsidenten. Doch da seien eben nur zwei Parteivorsitzende und auf diese beiden komme es an. Das war nicht nur ein Signal an interne Rivalen, sondern auch an Merz selbst. Manche sagen, man konnte es durchaus als Drohung verstehen. Söder wird einen Preis dafür verlangen, dass er Merz den Vortritt gelassen hat. Und es wird vor allem Dobrindt sein, der die Preisverhandlungen zwischen den beiden zu moderieren hat. Er könnte zum Scharnier werden zwischen Berlin und München, zwischen CDU und CSU, zwischen Merz und Söder.

    Ob er selbst am Kabinettstisch Platz nehmen wird, ist noch offen. Einige sagen ihm nach, er würde gerne Finanzminister werden, andere halten dagegen, dass Dobrindts Zeit als Verkehrsminister (Stichwort Ausländer-Maut) nur deswegen nicht in allzu schlimmer Erinnerung geblieben ist, weil mit Nachfolger Andreas Scheuer noch weit dunklere Zeiten folgten. Zudem, so sagen führende CSU-Leute, habe Dobrindt als Landesgruppenchef doch seine ideale Rolle gefunden – da kann er überall mitreden, ohne in die strenge Kabinettsdisziplin eingebunden zu sein.

    Bleibt Dobrindt CSU-Landesgruppenchef oder wird er Minister?

    Andererseits: Wird Merz Kanzler, braucht die Unionsfraktion einen neuen Vorsitzenden. Dass mit Dobrindt ein CSU-Mann an die Spitze aufsteigt, gilt als nahezu ausgeschlossen, die große Schwesterpartei beansprucht diesen Posten seit jeher für sich selbst. Ambitionen werden unter anderem Thorsten Frei und Jens Spahn nachgesagt. Zumindest Spahn könnte das zwischen Dobrindt und Merz zuletzt fein austarierte Machtverhältnis mit seinem ausgeprägten Sendungsbewusstsein ins Wanken bringen. Also doch besser ein Ministerposten? Wenn man Dobrindt selbst zu seinen Karriereplänen fragt, hält er sich bedeckt. Er weiß – so gut es derzeit auch für ihn läuft – noch ist die Wahl nicht gewonnen. Zu den harten Jahren kommen mindestens noch ein paar harte Wochen.

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    16 Kommentare
    Johann Storr

    Wahnsinn. Dobrind, der gemeinsam mit dem CSU Kollegen Scheuer, für das Chaos der Infrastruktur verantwortlich ist, soll wieder an die Macht kommen, um Deutschlands Infrastruktur wieder kaputtgehen zu lassen.

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    Michael Bauer

    ... Ruhe bewahren .. die beiden haben während ihrer Regierungszeit nur halbe Arbeit geleistet - die Ampel hat ihre Arbeit zu 100 % vollendet und der Infrastruktur den Rest gegeben. Was kann jetzt eigentlich noch kaputt gemacht werden? Also: lasst die CSU machen warum kommt mir bei Dobrindt immer das Bild vom Erklärbär (B.Pastewka)

    Martin Goller

    Massive Investitionen in die Bahn vergessen?

    Maria Reichenauer

    Herr Bauer, wenn jemand am Investitionsstau in die Infrastruktur NICHT schuld war, dann die Ampelregierung. Aber jahrzehntelanger Stau lässt sich in drei Jahren nicht auflösen, schon gar nicht, wenn ganz andere Herausforderungen wie der Krieg in der Ukraine anstehen. Die Leute, die für den Stau verantwortlich waren, kommen nun wieder an die Macht und riskieren eine dicke Lippe – man wird sehen, ob aus heißer Luft auch Taten werden.

    Wolfgang Schwank

    Unvorstellbar, da wird einer hochgejazzt dessen politische Weg von Pleiten, Pech und Pannen gepflastert ist. Dobrindt war als Generalsekretär einer der geistigen Väter der Ausländermaut und als Bundesverkehrsminister einer der für das Desaster der Umsetzung und dem damit einhergehenden Stillstand bei anderen Infrastrukturprojekten Verantwortung trug. Sein Wirken kostete dem Steuerzahler Unsummen und mit der "Ausländer"maut wurden nicht zuletzt nationale, abgrenzende und fremdenfeindliche Ressentiments geschürt. Und mit solchen Figuren wird uns ein Neuanfang nach dem Ampelfiasko verkauft - kaum zu glauben!

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    Viktoria Reissler

    ..............und die Schafe wählen die CSU trotzdem wieder!

    Wolfgang Steger

    und die besonders dummen Schafe ziehen weiter und wählen jetzt die AfD. Frau Reissler, ich warte immer noch auf Ihre Vorschläge, bei welchen Medien außer der AZ ich mich informieren kann.

    Rainer Mrachacz

    Herr Steger, was gar nicht geht ist das sie anders denkende laufend beleidigen. Das können sie in ihrem privaten Umfeld so machen, aber in einem öffentlichen Forum unterlassen sie das bitte in Zukunft. Jeder soll wählen was er/sie für richtig hält. Das ist Demokratie.

    Wolfgang Steger

    Frau Reissler bezeichnet CSU Wähler als Schafe. Warum fordern Sie die Dame nicht auf, eine solche Beleidigung zu unterlassen? Wenn einige Damen und Herren mit Ihrem vollen Namen in den Foren der AZ die AfD, Herrn Trump, Herrn Musk oder Frau Meloni verteidigen, dann dürfen sie das natürlich tun, das ist doch selbstverständlch. Klar ist aber auch, dass sie sich dann dem Vorwurf stellen müssen, dass sie rechte Neo Faschisten unterstutzen. Das nennt sich demokratischer Diskurs.

    Martin Goller

    Wenn jemand Dummes tut, dann muss das auch benannt werden dürfen. Das ist Meinungsfreiheit.

    Richard Merk

    Sorry, aber wo sehen Sie eine Beleidigung Herr Rainer Mrachacz? Müsste nicht erst mal bei einigen Politikern wie Söder und Co. ,Trump und Musk angefangen werden. Wenn schon Meinungsfreiheit dann auch für alle.

    Klemens Hain

    Ich würde die Menschen bestimmt nicht Schafe nennen denn ich glaube vielen wird bewusst, was die CSU für Leistungen gebracht hat, siehe die tollen Verkehrsminister der CSU und Erneuerbare Energie verhindert. Herr Söder nochmal wählen?? Oh nein. Was er alles wollte, aber nicht viel erreicht hat, sondern Popolismus pur sind für mich bestimmt nicht die Lösung für unsere Zukunft Deutschland. Ich wundere mich über die jungen Menschen die Ihre Zukunft endscheiden müssten. Die Zukunft mit der Vergangenen Minister, die auch für das Desaster mit Schuld tragen für mich eine schlechte Zukunft.

    Maria Reichenauer

    Ich weiß nicht, wen Herr Steger beleidigt. Er sagt seine Meinung wie jeder andere von uns auch. Was gar nicht geht, ist, wenn jemand so autoritär hier auftritt wie Sie und einem versucht den Mund zu verbieten. Sie können denken und wählen, was und wen Sie wollen, das ist nicht Thema dieses Forums. Und wenn Frau Reissler die CSU-Wähler als Schafe bezeichnet, muss man das nicht so stehen lassen und wenn Frau Reissler Behauptungen aufstellt, die nicht wahr und nicht richtig sind, dann kann man einen Beleg dafür einfordern. Das ist das Recht eines jeden Mitdiskutierenden.

    Wolfgang Leonhard

    Söder und seine CSU glauben, dass sie über den Vermittlungsausschuss die Regierungspolitik der nächsten vier Jahre dominieren können, obwohl sie erwartungsgemäß mit Abstand die kleinste Regierungspartei stellen werden. Damit ist das Scheitern der nächsten Regierung schon fast vorprogrammiert.

    Rainer Kraus

    Jetzt streicht man schon Versager mit goldener Farbe an und setzt auf die Dummheit der Wähler.

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    Thomas Keller

    Ich bestelle noch einen Scheuer Andi dazu, dann ist das Versagens-Menü komplett. Schauen wir mal was passiert...ob die vollmundigen Wahlversprechen wahr werden wollen oder mal wieder nicht. Ich warte darauf wer als nächstes Schuld sein soll, Syrer werden abgeschoben, Bürgergeld gekürzt, bestimmt findet sich wieder eine Gruppe an Leuten auf die die geneigte Wählerschaft wieder eindreschen kann.

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