Seit gut einer Woche wird in München auf dem größten Volksfest der Welt ein "Prosit der Gemütlichkeit" angestimmt. In den vergangenen beiden Jahren musste die Wiesn wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Jetzt wird wieder gefeiert – ganz ohne Maßnahmen. Ob das gut gehen kann? Um das herauszufinden haben Wissenschaftler nun das Abwasser untersucht. Zwischen Spülmittel und Urin haben sich bisher keine besonderen Auffälligkeiten feststellen lassen. "Wir sehen schon, dass da ordentlich etwas los ist", sagte Andreas Wieser von der Abteilung für Infektions-und Tropenmedizin am LMU Klinikum München der Deutschen Presse-Agentur. Aber eine neue Wiesn-Welle sei daran derzeit noch nicht abzulesen.
Auch bei der Pressekonferenz zur Zwischenbilanz nach einer Woche Oktoberfest hieß es vonseiten der Festleitung, dass es bisher kaum coronabedingte Ausfälle gegeben hätte, weder bei der Polizei noch der Aicher Ambulanz, die auf der Wiesn als Sanitätsdienst im Einsatz ist. Auch bei den Gastronomen und Beschickern sei es bisher zu keinen größeren Ausfällen gekommen.
Nichtsdestotrotz: Die Inzidenzen in Bayern steigen wieder stetig. Aktuell liegt die Inzidenz bei 367,6, knapp 63 Prozent mehr als vor zwei Wochen. Die bayernweit höchsten Zahlen finden sich derzeit in Eichstätt und Rosenheim. An beiden Orten haben kürzlich Volksfeste stattgefunden. Ein Zusammenhang scheint also naheliegend und ist deshalb auch für München zu erwarten.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten der Woche:
- Auch im Büro ist in der kalten Jahreszeit wieder mehr Vorsicht geboten. Ab 1. Oktober greift deshalb die neue Corona-Arbeitsschutzverordnung.
- Neben Corona bahnt sich langsam auch wieder die Grippewelle an. Gesundheitsminister Klaus Holetschek empfiehlt deshalb, sich frühzeitig gegen die Grippe impfen zu lassen. Das sei laut Stiko-Empfehlung auch gleichzeitig mit einer Corona-Impfung möglich.
- Seit Kurzem gibt es den auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoff. Nun wird diskutiert, wann und für wen sogar schon eine fünfte Impfung sinnvoll sein könnte.
Die Zahlen: In der vergangenen Woche erfasste das Robert Koch-Institut in Deutschland 245.327 Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 294,7. In Bayern infizierten sich vergangene Woche 46.431 Menschen mit SARS-CoV2, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 352,4. (Stand: 23. September 2022)
Mit unseren interaktiven Karten und Grafiken geben wir Ihnen einen Überblick:
- über alle wichtigen Corona-Zahlen für Ihre Region, Bayern und Deutschland
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