Ein rasches Ende der Corona-Pandemie ist noch nicht in Sicht. Deshalb haben sich das EU-Parlament und die Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten nun auf eine Verlängerung der europäischen Regelung für den Corona-Pass verständigt. Der Pass und die entsprechende Verordnung soll um ein Jahr bis zum 30. Juni 2023 verlängert werden, wie die derzeitige französische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Derzeit schreibt zwar kaum ein EU-Land noch das Vorzeigen eines Impf- oder Testnachweises bei der Einreise vor, doch „die europäischen Gesetzgeber wollen sicherstellen, dass sich die europäischen Bürger frei bewegen können, falls eine neue besorgniserregende Variante auftaucht“, erklärte das Parlament am Montag.
Die EU-Staaten hatten sich auf eine gemeinsame Regelung verständigt, damit Nachweis-Zertifikate wie in Deutschland in der Corona-Warn-App innerhalb der ganzen EU anerkannt werden. Diese Vorgabe wäre Ende dieses Monats ausgelaufen, weswegen die EU-Kommission eine Verlängerung um ein Jahr vorgeschlagen hatte.
Impfnachweise auf dem Smartphone weiterhin gültig
Dank der Zertifikate soll das Reisen in Corona-Zeiten so unkompliziert wie möglich gemacht werden. Mittels eines QR-Codes lässt sich mit ihnen nachweisen, ob man entweder gegen Covid-19 geimpft wurde, negativ auf Corona getestet wurde oder von Corona genesen ist. Die digitale Version kann etwa auf einem Smartphone gespeichert werden, doch es gibt auch analoge Formen auf Papier.
Durch die Verlängerung der Verordnung soll auch weiterhin das digitale Covid-Zertifikat der EU als Reisebegleiter dienen, falls Mitgliedstaaten bestimmte Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit beibehielten. "Wir sind entschlossen, zur uneingeschränkten Freizügigkeit zurückzukehre", sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Er begrüße daher auch, dass einige Mitgliedstaaten mittlerweile alle Reisebeschränkungen, einschließlich der Vorlage eines Covid-Zertifikats, aufgehoben hätten. "Aber die epidemiologische Situation kann sich schnell ändern", so Reynders.