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Corona-Pandemie: Wie sinnvoll ist eine kürzere Corona-Quarantäne?

Corona-Pandemie

Wie sinnvoll ist eine kürzere Corona-Quarantäne?

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    Ein Ordner mit der Aufschrift "Quarantäneende" stehen in einem Gesundheitsamt.
    Ein Ordner mit der Aufschrift "Quarantäneende" stehen in einem Gesundheitsamt. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Deutschland steht vor der fünften Corona-Welle. Die Zahl der Corona-Infektionen steigt zwei Wochen nach Weihnachten wieder an. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut 64.340 Corona-Neuinfektionen und damit 20.000 Fälle mehr als am gleichen Tag in der Vorwoche.

    Um zu verhindern, dass die deutlich ansteckendere Omikron-Variante das öffentliche Leben lahmlegt, soll nach dem Willen der Gesundheitsminister der Länder die Quarantänezeit für bestimmte Personengruppen verkürzt werden. Auch der Expertenrat der Bundesregierung sprach sich für eine „ausgewogene Quarantäneregelung“ zur Aufrechterhaltung der Versorgung aus. An diesem Freitag wollen Bund und Länder über den Vorstoß beraten.

    Geboosterte Kontaktpersonen sollen nicht in Quarantäne müssen

    Wer geimpft und Teil der kritischen Infrastruktur ist – also etwa bei der Polizei, in der Energieversorgung oder der Pflege arbeitet – darf sich den Plänen zufolge nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test freitesten. Kontaktpersonen sollen bereits nach sieben Tagen die Quarantäne beenden dürfen. Geboosterte Kontaktpersonen müssen demnach gar nicht in gelten bereits ähnliche Vorgaben.

    Doch wie sinnvoll ist eine solche Quarantäne-Verkürzung aus immunologischer Sicht? Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC etwa begründet die kürzere Isolationszeit mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, nach denen die Omikron-Variante eine kürzere Inkubationszeit als frühere Virusvarianten aufweise. Erste Studien zeigten, dass die Symptome bei Erkrankten im Schnitt schon nach zwei bis vier Tagen auftauchten. Die

    Quarantäne-Verkürzung soll mit Negativ-Test abgesichert werden

    Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing, spricht sich ebenfalls für eine Verkürzung der Quarantäne „gerade in kritischen Bereichen wie Kliniken“ aus, mahnt allerdings strenge Regeln an. „Meine Hoffnung ist, dass nicht blind eine Quarantäne-Verkürzung verordnet wird, sondern dass die Verkürzung immer mit einem Test abgesichert wird“, sagte der Experte vor Journalisten.

    Kritisch sehe er eine Verkürzung der Isolation bei infizierten Menschen. Auch in diesen Fällen müsse sie zwingend mit einem Negativ-Test abgesichert werden.

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