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Corona: In den USA tobt die Omikron-Variante

Corona

In den USA tobt die Omikron-Variante

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    Ein Mann schaut auf die Abflug-Anzeigetafel am Salt Lake City International Airport. Wegen der neuen Corona-Variante Omikron haben mehrere US-Airlines  tausende Flüge gestrichen.
    Ein Mann schaut auf die Abflug-Anzeigetafel am Salt Lake City International Airport. Wegen der neuen Corona-Variante Omikron haben mehrere US-Airlines tausende Flüge gestrichen. Foto: Rick Bowmer, AP, dpa

    Die Musical-Show „Waitress“ und auch „Jagged Little Pill“ mit den Songs von Alanis Morissette am Broadway haben alle Aufführungen abgesagt. Auf dem benachbarten Times Square dürfen statt der üblichen mehr als eine Million Zuschauer nur 15.000 geimpfte Menschen mit Masken feiern.

    Wer diesen Jahreswechsel in New York verbringt, dem steht ein ungewöhnliches Erlebnis bevor: Statt vor den Ticketschaltern der Broadway-Theater bilden sich lange Schlangen vor den Corona-Teststationen. Praktisch alle Hotels, die üblicherweise zu dieser Zeit ausgebucht sind, haben noch Zimmer frei.

    Die Fallzahlen steigen überall in den USA rasant an

    „Überall um uns herum sehen wir stark steigende Fallzahlen“, hat die neue Gouverneurin Kathy Hochul am Montag gesagt: „Wir sind darauf vorbereitet. Aber es ist verstörend, das zu sehen.“ Tatsächlich schießen mit der Ausbreitung der Omikron-Variante in den ganzen USA die Infektionszahlen in die Höhe. Innerhalb eines Monats haben sie sich auf 243.000 pro Tag verdreifacht und dürften sehr bald den bisherigen Tagesrekordwert von 250.000 vom vorigen Januar übertreffen. Mit 36.000 täglichen Fällen ist New York ein Hotspot.

    Doch noch dramatischer schnellt die Kurve fast kerzengerade in Washington nach oben. Insgesamt 9200 neue Covid-Fälle hat die Hauptstadt soeben für die Zeit vom 23. bis 26. Dezember gemeldet. Der Wert ist dreimal so hoch wie der bisherige Rekord. Bei einer Einwohnerzahl von 670.000 Menschen hat sich jeder 70. Bewohner über Weihnachten angesteckt.

    Menschen stehen vor der Radio City Music Hall, nachdem der Auftritt der Tanzgruppe "The Rockettes aufgrund von Coronavirus-Fällen" abgesagt wurde.
    Menschen stehen vor der Radio City Music Hall, nachdem der Auftritt der Tanzgruppe "The Rockettes aufgrund von Coronavirus-Fällen" abgesagt wurde. Foto: Yuki Iwamura, AP, dpa

    Experten fürchten, dass sich wegen der zahlreichen Krankmeldungen die Personalnot von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber auch von Restaurants oder Verkehrsbetrieben massiv verschärft. In den vergangenen Tagen mussten landesweit bereits tausende Flüge gestrichen werden. Die Busse in Washington fahren nur noch unregelmäßig, weil viele Fahrer infiziert sind. Um die Auswirkungen der Pandemie auf das Wirtschaftsleben zu begrenzen, sollen die Auflagen bei einer Infektion gelockert. Wer positiv getestet wird, muss sich demnach nur noch fünf statt zehn Tage isolieren. Amerikanische Wissenschaftler halten das für vertretbar, weil dann gewöhnlich die Ansteckungsgefahr vorbei ist.

    „Wir werden einen regelrechten Virus-Blizzard erleben“, sagt der renommierte Epidemiologe Michael Osterholm voraus. In den nächsten Wochen, warnt er, würden sich Millionen Amerikaner infizieren: „In meiner 46-jährigen Karriere habe ich noch nie so etwas erlebt.“

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