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Corona-Hilfen: Betrugsverdacht: Abschlagszahlungen der Corona-Hilfen ausgesetzt

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Betrugsverdacht: Abschlagszahlungen der Corona-Hilfen ausgesetzt

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    Nachdem Wirtschaftsminister Peter Altmaier Ende Februar Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen versprochen hatten, wird die Auszahlung jetzt wegen Betrugsverdachts komplett gestoppt.
    Nachdem Wirtschaftsminister Peter Altmaier Ende Februar Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen versprochen hatten, wird die Auszahlung jetzt wegen Betrugsverdachts komplett gestoppt. Foto: David Hutzler, dpa

    Wegen Betrugsverdachts bei den Corona-Staatshilfen für Unternehmen sind die Abschlagszahlungen vorübergehend gestoppt worden. Das sei vor allem als Vorsichtsmaßnahme zu verstehen, "in Kürze" sollten sie wieder aufgenommen werden, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zur Höhe des Schadens war zunächst nichts bekannt. Zuerst hatte der Business Insider über den Verdacht berichtet und von Millionenbetrug gesprochen. 

    Wirtschafts- und Finanzministerium: Betrugsverdacht "in einigen Fällen"

    Auf einer Internetseite zu den Corona-Hilfen teilten Wirtschafts- und Finanzministerium mit, es bestehe "in einigen Fällen der Verdacht, dass unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder erschlichen wurden". Es handele sich um "einige wenige Verdachtsfälle", betonte die Sprecherin. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet und habe bereits Ermittlungen aufgenommen. Die Bearbeitung und Auszahlung der Überbrückungshilfe II sowie der November- und Dezemberhilfen im regulären Verfahren durch Bewilligungsstellen der Länder erfolge weiter.  

    Nach Informationen von Business Insider sollen sich Unbekannte mit falschen Identitäten beim Wirtschaftsministerium als prüfende Dritte registriert und dann für echte Unternehmen Hilfen beantragt haben. Das Geld sei jedoch nicht dorthin geflossen, sondern auf Konten der Betrüger. 

    Finanzausschuss-Vorsitzende Hessel: "Sind mittlerweile die Lachnummer Europas"

    Die Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag, Katja Hessel (FDP), erklärte dazu gegenüber unserer Redaktion: "Zum Vorgehen dieser Bundesregierung fällt mir nur noch ein: Dieses Land kann weder Pandemie, noch Digitalisierung, noch Coronahilfen. Wir sind mittlerweile die Lachnummer Europas."

    Beim Mittelstandsverband BVMW hieß es, es könne nicht sein, dass die Unternehmen noch länger hingehalten werden. "Man habe von Anfang an bei der Beantragung durch Dritte nur einen ausgewählten Kreis zugelassen, um genau diesen Missbrauch zu verhindern, hieß es immer wieder seitens der zuständigen Behörden", sagte der Chefvolkswirt des Verbandes, Hans-Jürgen Völz. 

    Seit Beginn der Coronakrise wurden nach Angaben des Ministeriums bereits mehr als 86 Milliarden Euro Staatshilfen für die Wirtschaft bewilligt. Allein für die sogenannte Überbrückungshilfe III, die seit dem 10. Februar beantragt werden kann, wurden demnach Abschlagszahlungen in einer Höhe von mehr als 650,7 Millionen Euro ausgezahlt. (dpa, AZ)

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