Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Freitag, 7. Januar, gemeinsam mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Es war der erste Corona-Gipfel im neuen Jahr 2022. Die Omikron-Variante ist überall in Europa auf dem Vormarsch, Expertinnen und Experten drängten auf schnelles Handeln. Geeinigt haben sich Bund und Länder unter anderem auf die 2G-Plus-Regel in der Gastronomie. Hier finden Sie die wichtigsten Beschlüsse in der Übersicht:
Corona-Gipfel: Das haben Bund und Länder heute beschlossen
- 2G-Plus in der Gastronomie: In Restaurants und Cafés gilt künftig 2G-Plus. Das teilte Kanzler Olaf Scholz in einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag mit. Zutritt haben nur Geimpfte und Genesene mit einem tagesaktuellen Corona-Test. Ausnahmen gelten für die Menschen, die bereits geboostert sind: Diese brauchen keinen Test. Nicht gelten wird diese Regel in Sachsen-Anhalt, wie Ministerpräsident Reiner Haseloff mitteilte. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich kritisch. Man werde prüfen, ob diese Verschärfung wirklich notwendig sei, sagte er in einer Pressekonferenz im Anschluss an den Corona-Gipfel.
- 2G bei Veranstaltungen, Freizeiteinrichtungen und Handel bleibt: Zutritt zu Veranstaltungen oder Freizeiteinrichtungen wie Kinos haben nur Geimpfte und Genesene – in Bayern gilt weiterhin 2G-Plus. 2G gilt auch weiterhin für den Einzelhandel, wobei Ausnahmen für die Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelläden bleiben.
- Clubs und Discos bleiben geschlossen: Für Clubs und Diskotheken haben Bund und Länder beim Corona-Gipfel keine Lockerungen beschlossen. Sie bleiben geschlossen.
- Weiterhin Kontaktbeschränkungen: Hier gibt es keine Änderungen: Laut Kanzler Scholz können sich weiterhin maximal zehn geimpfte oder genesene Menschen privat treffen. Wenn Ungeimpfte dabei sind, darf sich ein Haushalt höchstens mit zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen. Kinder unter 14 Jahren sind ausgenommen.
MPK am 7. Januar: Kürzere Quarantänezeiten beschlossen
Zudem haben Bund und Länder beschlossen, die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter zu verkürzen und zu vereinfachen. Bisher gilt für Kontaktpersonen einer mit der Omikron-Virusvariante infizierten Person eine strikte Quarantäne von 14 Tagen, die nicht durch einen negativen Test vorzeitig beendet werden konnte.
- Kontaktpersonen, die einen vollständigen Impfschutz durch die Auffrischungsimpfung vorweisen, sind von der Quarantäne ausgenommen
- Dies gilt auch für vergleichbare Gruppen (frisch Geimpfte und Genesene etc.)
- Für alle Übrigen enden Isolation bzw. Quarantäne in der Regel nach 10 Tagen. Sie können sich nach einer nachgewiesenen Infektion oder als Kontaktperson nach sieben Tagen durch einen PCR- oder zertifizierten Antigen-Schnelltest „freitesten“ (mit Nachweis).
Corona-Regeln in Deutschland: Lindner will keinen Lockdown
Nach Änderungen am Infektionsschutzgesetz durch die Ampel-Parteien ist ein flächendeckender Lockdown inzwischen ausgeschlossen. "Wir wollen auch künftig flächendeckende und pauschale Schließungen vermeiden", versicherte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in einem Interview.
Auch Schulschließungen werden derzeit noch ausgeschlossen: Das bekräftigte auch Bayerns Ministerpräsident Söder in einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag.