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CDU-Parteitag: Keine Frage der Ehre: Angela Merkel gibt der CDU einen Korb

CDU-Parteitag

Keine Frage der Ehre: Angela Merkel gibt der CDU einen Korb

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    Und Tschüss: Angela Merkel scheint keine große Sehnsucht nach dem Scheinwerferlicht zu haben.
    Und Tschüss: Angela Merkel scheint keine große Sehnsucht nach dem Scheinwerferlicht zu haben. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Eitelkeit gehörte nie zu den prägenden Eigenschaften von Angela Merkel. Und was für ihre Kanzlerschaft galt, gilt offenbar auch für das Leben danach. Nach 18 Jahren an der Parteispitze und 16 Jahren im Kanzleramt schien es außer Frage, dass die CDU ihr den Titel der Ehrenvorsitzenden anbieten wird. Doch Merkel, die auch sonst keinen großen Wert auf Schulterklappen gelegt hatte, mag nicht. Das bestätigte Armin Laschet am Freitag vor Beginn des Parteitags, an dem seine eigene kurze Ära als

    Armin Laschet sprach mit Angela Merkel über den CDU-Ehrenvorsitz

    Man habe darüber gesprochen, ob so eine Ernennung noch zeitgemäß ist, sagte Laschet dem Sender n-tv und verriet auch gleich das Ergebnis der Unterredung: „Angela Merkel ist da auch zu der Entscheidung gekommen: Es passt nicht mehr in die Zeit. Wir haben keinen Ehrenvorsitzenden – das ist eine Tradition von früher, die es jetzt auf der Bundesebene nicht gibt.“

    Eine Rolle bei Merkels Verzicht dürfte auch gespielt haben, dass der bislang letzte Ehrenvorsitzende der Partei Helmut Kohl war, der diesen Titel dann im Strudel der Spendenaffäre niederlegte – auch weil die damalige Generalsekretärin Merkel die CDU dazu aufgerufen hatte, sich von ihrem Übervater zu emanzipieren. Kohl hat ihr das nie wirklich verziehen. Das Verhältnis der beiden blieb bis zu seinem Lebensende schwierig. Es wäre eine Ironie der Geschichte gewesen, wenn ausgerechnet Merkel nun die nächste Ehrenvorsitzende geworden wäre.

    Größe Versöhnung? Friedrich Merz lädt Angela Merkel zum Abendessen ein

    Die 67-Jährige scheint generell keine große Sehnsucht nach dem Scheinwerferlicht zu haben. Wie der Spiegel berichtet, hat sie auch dem designierten Parteichef Friedrich Merz einen Korb gegeben. Der Sauerländer wird am Samstag im dritten Anlauf doch noch sein Ziel erreichen und hat alle noch lebenden Vorgängerinnen und Vorgänger an der CDU-Spitze zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen. Das hätte schöne Bilder gegeben, schließlich waren sich Merz und Merkel jahrzehntelang in herzlicher Abneigung zugetan.

    Nun also die große Versöhnungsgeste? Daraus wird nichts. Die Altkanzlerin sagte ab – genauso wie Annegret Kramp-Karrenbauer, die nach der Wahl freiwillig auf ihr Bundestagsmandat verzichtet und sich damit von der großen Bühne verabschiedet hatte. Mit Laschet und Wolfgang Schäuble haben immerhin zwei Altvordere zugesagt.

    UN-Generalsekretär blitzt mit einem Job-Angebot bei Angela Merkel ab

    Kleiner Trost für Merz: Er ist nicht der Einzige, den Merkel in diesen Tagen abblitzen ließ. UN-Generalsekretär António Guterres hatte ihr einen Posten bei den Vereinten Nationen in New York angeboten. Doch die einst mächtigste Frau der Welt scheint auch ohne Ämter ganz gut klarzukommen. Sie habe mit Guterres telefoniert und sich für das Angebot bedankt, es allerdings abgelehnt, teilte ihr Büro in maximal merkelhafter Nüchternheit mit.

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