Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges durchdringen immer mehr Lebensbereiche in Deutschland. Seit 2011 sind Wehrpflicht und Zivildienst in Deutschland ausgesetzt. Heute, rund zwölf Jahre später, spricht sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen, exakt 61 Prozent, für die Wiedereinführung der Dienstpflicht aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos.
Umfrage: 43 Prozent wünschen sich Wehrpflicht für alle
Allerdings nicht auf die Art und Weise, die Generationen von jungen Männern kennengelernt haben. Es gibt einen kleinen Unterschied: 43 Prozent der Befragten finden, dass eine künftige Wehrpflicht für alle Geschlechter gelten sollte, lediglich 18 Prozent würden eine Wiedereinführung nur für Männer bevorzugen.
Nur drei von zehn Bundesbürgern sind komplett gegen eine Neuauflage der Dienstpflicht. Das war vor dem völkerrechtswidrigen Überfall der russischen Streitkräfte noch ganz anders.
In Bayern wächst die Bereitschaft, zur Truppe zu gehen
Gleichzeitig gibt es Signale dafür, dass auch nach dem Kriegsbeginn junge Frauen und Männer zur Bundeswehr gehen. Beispiel Bayern: Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges haben im Jahr 2022 in Bayern deutlich mehr neue Soldaten bei der Bundeswehr den Dienst angetreten. Verglichen mit 2021 stieg die Zahl der Rekruten im Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine von 2016 auf 2471 – das war ein erstaunliches Plus von rund 22,5 Prozent.
In Bayern wurde damit auch wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. 2019 hatten 2386 neue Rekruten den Dienst im Freistaat angetreten. Bundesweit hinkt die Zahl dem 2019er-Wert dagegen noch hinterher, dieser hatte vor der Pandemie bei 20.170 gelegen.
Auch bundesweit ist eine bemerkenswerte Steigerung der Zahlen im besagten Zeitraum zu verzeichnen. Es ging immerhin um zwölf Prozent – auf exakt 18.775 nach oben. (mit dpa)