Die ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen tritt bei der Bundestagswahl im Februar als CDU-Kandidatin für den Wahlkreis Mannheim an. Der Kreisverband stimmte auf der Nominierungsversammlung mehrheitlich für die 31-Jährige. Sekmen erhielt 85,71 Prozent der Stimmen. Sie war die einzige Bewerberin, wie der Vorsitzende des Kreisverbandes, Christian Hötting, vor der Wahl bestätigt hatte.
Sekmen hat türkische Wurzeln - ihr Vater war als Jugendlicher nach Deutschland gekommen. Sie ist in Mannheim geboren und wurde 2021 über die Grünen-Landesliste in den Bundestag gewählt. Sekmen war seit 2011 Mitglied der Grünen. Zeitweise war sie Fraktionsvorsitzende im Mannheimer Gemeinderat. Im Sommer 2024 verließ sie aber Partei und Fraktion, schloss sich der CDU an und wurde von Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz öffentlichkeitswirksam begrüßt.
Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 holte die SPD-Bundestagsabgeordnete, Isabel Cademartori, das Direktmandat im Wahlkreis Mannheim. Sekmen unterlag ihr relativ knapp. In der Legislaturperiode zuvor hatte Nikolas Löbel von der CDU das Direktmandat inne. Löbel legte im März 2021 sein Bundestagsmandat wegen einer Affäre um Geschäfte mit Corona-Masken nieder. Dabei ging es um Provisionen von rund 250.000 Euro für Löbels Firma. Er trat zudem aus der Partei aus.
Sie habe sich gut eingefunden in der CDU, sagte Sekmen Anfang der Woche in einem Interview mit dem «Mannheimer Morgen». Sekmen sprach von einer «richtigen Aufbruchstimmung» in der Partei und von Friedrich Merz als einem tollen Kanzlerkandidaten, der als Politiker ernst genommen werde. «Das fehlt ja momentan gerade auf der Regierungsbank.» Sie kritisierte vor allem die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Ampel.
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