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Bundestagswahl 2021: Das Wahlprogramm der Union hat eine klare Richtung

Bundestagswahl 2021

Das Wahlprogramm der Union hat eine klare Richtung

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    CDU und CSU basteln an einem gemeinsamen Wahlprogramm. Das Hauptziel der Kampagne: Die Grünen.
    CDU und CSU basteln an einem gemeinsamen Wahlprogramm. Das Hauptziel der Kampagne: Die Grünen. Foto: Tobias Hase, dpa

    Das Ziel ist klar. Nach der Bundestagswahl dürfe keine Regierung ohne Führung durch die Union möglich sein, brachte es CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak auf den Punkt. Der Weg dahin allerdings ist für CDU und CSU noch nicht klar vorgezeichnet. Während die politische Konkurrenz bereits Wahlprogramme vorgelegt oder zumindest skizziert hat, braucht die Union noch ein paar Wochen. Am 20. und 21. Juni wollen sich die Präsidien beider Parteien in Berlin treffen, um das gemeinsame

    „Im Grunde genommen ist unsere Ausgangslage ziemlich optimal: Wir können uns in Ruhe die Programme der anderen Parteien anschauen und darauf reagieren“, freut sich einer aus dem CDU-Präsidium. Vor allem die Eckpunkte der Grünen werden in München und Berlin genau seziert und auf Ansatzpunkte abgeklopft. Was die in den Umfragen derzeit erfolgreichste Partei auf die Beine gestellt hat, ist aus Sicht der Union ein „linkes Programm“, wie CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt dem Magazin Focus sagte. Ziemiak formulierte es so: „Die Grünen würden sich auch mit einer Stimme Mehrheit von der Linkspartei ins Kanzleramt wählen lassen“, sagte er. Er sei sich „sicher, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen in unserem Land am Tag nach der Wahl nicht mit einer links-grünen Regierung aufwachen will.“

    Bei den Grünen und ihrer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock sehen viele bei den Schwarzen Rot.
    Bei den Grünen und ihrer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock sehen viele bei den Schwarzen Rot. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Bundestagswahl 2021: Union kämpft gegen die "Linksfront"

    Die Fokussierung auf ein aus Unionssicht linkes Bündnis mit Grünen, SPD und Linkspartei wird breiten Raum im Wahlprogramm von CDU und CSU einnehmen. In der Vergangenheit hat der Lagerwahlkampf einige Male schon gut funktioniert. „Aus Liebe zu Deutschland: Komm aus der Deiner linken Ecke“, schrieb die CDU beispielsweise bei der Bundestagswahl 1976 auf ihre Wahlplakate und zeigte dazu eine junge Frau mit grünen Boxhandschuhen (die Grünen gab es als Partei noch nicht). Die Union holte damals die meisten Stimmen, musste sich allerdings der absoluten Mehrheit aus

    CDU-Chef Armin Laschet hat die Grundzüge seines Wahlprogramms bereits vorgelegt. Im Januar präsentierte er, damals noch als Kandidat für den Parteivorsitz, zusammen mit seinem Unterstützer Jens Spahn ein Impulspapier. Zehn Punkte sind darin enthalten. Es geht unter anderem um Digitalisierung und Klimaschutz, die Themenklammer ist das „Modernisierungsjahrzehnt“, das die beiden Parteifreunde damals ausriefen und das Laschet seitdem immer wieder erwähnt. Das Zehn-Punkte-Papier ist Grundlage für eine virtuelle Diskussion mit den Wählerinnen und Wählern, die an elf „Thementischen“ im Internet geführt wird.

    Bauen und Wohnen wird ein Kernthema der Union im Bundestagswahlkampf

    Die klassischen Unions-Themen wie Innere Sicherheit und Familie finden sich dort wieder. Es geht aber herausgehoben auch um Bereiche, die nach der Corona-Pandemie im Wahlkampf viel Raum einnehmen werden. Bauen und Wohnen etwa. Auch dabei sind die Pfeile gegen „links“ schon geschärft: Während die Grünen beispielsweise gerade darüber diskutieren, ob die Mietpreisbremse ins Wahlprogramm kommt, hat die Union sich bereits entschieden. „Einen bundesweiten Mietendeckel wird es mit uns nicht geben", stellte Ulrich Lange (CSU), der für Bauen und Wohnen zuständige Vize-Fraktionschef der Union, bereits klar.

    Nicht nur beim Bauen und beim Wohnen sind die Leitplanken gesetzt, auch beim Klimaschutz liegt ein gemeinsames Papier auf dem Tisch. Die Zusammenarbeit zwischen den Generalsekretären Ziemiak und Markus Blume (CSU) ist eng. Markige Töne gehören zum Repertoire dazu und sollten nicht überbewertet werden. Dazu zählt die Äußerung von Söder, es werde neben dem Regierungsprogramm, das er als „Flugzeugträger“ bezeichnete, noch ein „Schnellboot“ mit „speziellen Mobilisierungsideen“ geben. Aus dem christsozialen Lager heißt es dazu, es werde um Konkretisierungen für Bayern gehen. Etwa um Vorschläge für den ländlichen Raum und Familien, von denen sich Teile bereits im Bayernplan 2020 finden.

    Mit einem Bayernplan, wie es ihn zur letzten Bundestagswahl 2017 gab, rechnet die CDU derzeit nicht. Damals grenzte sich die kleine Schwesterpartei in der Flüchtlingsfrage bewusst ab und ging unter ihrem Parteichef Horst Seehofer auf Konfrontationskurs zu Kanzlerin Angela Merkel.

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