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Bundestagswahl 2017: Und wer muss die Rentenversprechen bezahlen?

Bundestagswahl 2017

Und wer muss die Rentenversprechen bezahlen?

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    Eine Studie zeigt, dass die Jüngeren für die Rentenversprechen von CSU und SPD aufkommen müssten.
    Eine Studie zeigt, dass die Jüngeren für die Rentenversprechen von CSU und SPD aufkommen müssten. Foto: Bernd Wüstneck, dpa

    Die heute Über-50-Jährigen profitieren, die Jüngeren und die noch nicht einmal Geborenen zahlen drauf. Auf diesen kurzen Nenner bringt das „Prognos“-Institut die Wahlversprechen von CSU und SPD zur Rentenpolitik. Im Auftrag der arbeitgebernahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat der Wissenschaftler Oliver Ehrentraut die Auswirkungen der Konzepte der beiden Parteien bis zum Jahr 2045 hochgerechnet.

    Die CSU hat bereits die Mütterrente durchgesetzt. Warum besteht aus Sicht dieser Partei weiterer Handlungsbedarf?

    Mütter, die vor 1992 Kinder auf die Welt gebracht haben, erhielten früher nur einen Rentenpunkt, jüngere Mütter dagegen drei Punkte - ein Punkt entspricht in etwa einer

    Was kostet das?

    Nach den Berechnungen des Prognos-Instituts belaufen sich die Kosten bis 2045 auf rund 171 Milliarden Euro. Davon profitieren Frauen aller Jahrgänge bis einschließlich 1964, die bei durchschnittlicher Lebenserwartung gut 4000 Euro zusätzlich erhalten. Der Jahrgang 1953 mit 7900 Euro profitiert am stärksten. Verlierer sind die Frauen ab Jahrgang 1965, für die sich ein durchschnittlicher Verlust von 2000 Euro ergibt, sei es durch höhere Beiträge oder höhere Steuern.

    Die SPD fordert die Einführung einer doppelten Haltelinie - das Rentenniveau soll nicht unter 48 Prozent sinken, gleichzeitig der Beitragssatz nicht über 22 Prozent steigen. Welche Folgen hat das?

    Laut Prognos summieren sich die Mehrkosten bis zum Jahr 2045 auf 1,245 Billionen Euro.

    Wer würde davon profitieren?

    Die großen Gewinner wären, wie schon bei der Rente mit 63, die Angehörigen der geburtenstarken Jahrgänge. Für diese summiert sich der finanzielle Vorteil über ihr verbleibendes Leben im Durchschnitt auf 25.000 bis 30.000 Euro. Den größten Grund zum Jubeln hätten alle, die 1964 auf die Welt kamen, sie würden insgesamt 30.700 Euro mehr erhalten als nach der heutigen Regelung.

    Wer muss das bezahlen?

    Das Urteil von Prognos fällt eindeutig aus: Alle, die heute jünger als 20 Jahre alt sind, zahlen drauf. Bis zum Jahr 2030 entstehen Mehrkosten von überschaubaren 150 Milliarden Euro, danach aber, wenn die geburtenstarken Jahrgänge zu Rentnern werden, werden weitere 1,095 Billionen Euro fällig, um ein Absinken des Rentenniveaus und ein Ansteigen des Beitragssatzes zu verhindern. Damit würde die SPD die Hauptlast den gerade erst geborenen Kindern oder noch Ungeborenen aufbürden, die jeweils eine rechnerische Mehrbelastung von 15.000 Euro zu stemmen hätten.

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