Überraschender Besuch in der Ukraine: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am Dienstagmorgen mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew angekommen. "Meine Botschaft an die
Im Laufe des Tages wird er sich dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Zudem will sich Steinmeier unter anderem mit eigenen Augen einen Überblick über die Zerstörungen durch die russischen Angriffe verschaffen. Er ist erstmals seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar in der Ukraine.
Steinmeier in der Ukraine: Dritter Anlauf
Für den Besuch des Bundespräsidenten hat es drei Anläufe gebraucht. In der vergangenen Woche war seine Reise aus Sicherheitsgründen kurzfristig verschoben worden. Das für seinen Schutz zuständige Bundeskriminalamt (BKA) schrieb auf Twitter, es habe "angesichts der aktuellen Gefahrenlage empfohlen, die geplante Reise des Bundespräsidenten Steinmeier in die Ukraine zu verschieben".
In den Tagen davor hatte Russland wiederholt mit Raketen und Drohnen die Infrastruktur der Ukraine angegriffen und die Strom- und Wärmeversorgung schwer beschädigt. Auch die Hauptstadt Kiew wurde attackiert.
![Nächtliche Reise ins Kriegsgebiet: Bundespräsident Steinmeier im Zug nach Kiew. Nächtliche Reise ins Kriegsgebiet: Bundespräsident Steinmeier im Zug nach Kiew.](https://images.mgpd.de/img/100874925/crop/c1_1-w100/516679222/308029543/bundespraesident-steinmeier-in-der-ukraine.jpg)
Besuch in der Ukraine: Steinmeier wurde von Kiew ausgeladen
Steinmeier wollte ursprünglich schon Mitte April nach Kiew reisen – zusammen mit den Staatspräsidenten Polens, Lettlands, Litauens und Estlands. Die Initiative hierfür war von Absage für Steinmeier aus Kiew. Die Ausladung wurde in Berlin als beispielloser diplomatischer und politischer Affront gewertet. Erst ein Telefongespräch beider Präsidenten Anfang Mai entspannte die Lage wieder.
Nach Angaben des Bundespräsidialamts wollen Steinmeier und Selenskyj nun einen gemeinsamen Appell an deutsche Städte und Gemeinden richten, kurzfristig neue Partnerschaften mit ukrainischen Kommunen zu schließen und den Menschen dort über den Winter zu helfen. Diese leiden besonders durch die Zerstörungen an der Energie-Infrastruktur infolge der jüngsten russischen Drohnen- und Raketenangriffe. (mit dpa)