Wer je die innige Rivalität zwischen Dortmunder und Schalker Fußballfans erlebt hat, wird staunen über das wagemutige Vorpreschen des Dortmunder Bürgermeisters Thomas Westphal. Der hat den königsblauen Ruhrpott-Konkurrenten doch tatsächlich in sein Rathaus eingeladen, um sich feierlich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen – falls es Schalke gelingt, am Samstag (Beginn 15.30 Uhr) den FC Bayern München zu bezwingen! Ein unmoralisches Angebot? Oder schlichtweg noch mehr Anreiz, dem Team von Trainer Thomas Tuchel die Lederhosen auszuziehen?
Letzter Titelgewinn von Borussia Dortmund stammt aus dem Jahr 2012
Auch wenn sich in diesem Vorschlag zeigt, welch großer Druck auf Borussia Dortmund lastet, nach Jahren des Scheiterns endlich den neunten deutschen Meistertitel einzufahren. Seit dem letzten Titelgewinn 2012 ist der BVB schließlich sechsmal deutscher Vizemeister geworden. Es gibt Serien, die mehr Glanz verbreiten.
Damit es 2023 endlich ein schwarz-gelbes Happy End gibt, ist scheinbar jedes Mittel recht. Vorausgesetzt, die hochgradig abstiegsgefährdeten Schalker schaffen in der Allianz-Arena tatsächlich das Wunder von München. Dann liegt es aber immer noch an den Dortmundern selbst, ihrerseits die verbliebenen drei Bundesligaspiele zu gewinnen.
Und der FCA darf auf den Münchner Rathausbalkon
Und da wartet, vom Fußballgott wunderschön arrangiert, am vorletzten Spieltag das Duell beim FC Augsburg. Angesichts der Größe der Aufgabe darf man getrost erwarten, dass der FCA – sollte er mit einem Heimsieg gegen Dortmund den FC Bayern zum neuen deutschen Meister küren – von Oberbürgermeister Dieter Reiter zumindest zu einem Gastauftritt auf dem Münchner Rathausbalkon eingeladen wird.