Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat nach Gesprächen mit seinen Kollegen aus der Türkei und dem Iran über die Lage in Syrien zu einem Ende der Kampfhandlungen in dem Bürgerkriegsland aufgerufen. Alle drei Länder wollten nun Schritte unternehmen, um ein Ende der Kämpfe und einen Dialog zwischen der Führung von Machthaber Baschar al-Assad und der legitimen Opposition zu erreichen, teilte Lawrow bei einem politischen Forum in Doha mit. Er traf dort auch den UN-Sondergesandten Geir Pedersen.
Russland werde Assad weiter militärisch unterstützen und dabei helfen, die Lage zu normalisieren, sagte Lawrow. Dazu würden nun Schritte ausgelotet, wie etwa die Lage an der türkisch-syrischen Grenze beruhigt werden könne, ohne die territoriale Unversehrtheit des Landes zu gefährden. Der Türkei gehe es um die Sicherheit ihrer Grenzregion, sagte Lawrow. Russland wolle dabei helfen, die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei zu normalisieren.
Moskau gibt keine Prognosen zu Syrien ab
In einem Interview auf dem Podium des Forums in Doha sagte Lawrow, dass er keine Prognosen über die weitere Entwicklung der Lage geben könne. «Ich beschäftige mich nicht mit dem Raten», sagte er. Zugleich betonte er, dass Russland seine Unterstützung für Assad fortsetzen werde. «Wir tun alles dafür, damit die Terroristen keinen Erfolg haben – auch wenn sie sagen, dass sie keine Terroristen mehr seien.»
Lawrow wies zudem Berichte zurück, nach denen russische Kriegsschiffe ihre Marinebasis im syrischen Mittelmeerhafen Tartus verlassen haben könnten. «Im Mittelmeer läuft ein Manöver der Kriegsmarine, womöglich haben ihre Satellitenaufnahmen sie mit jemandem verwechselt», sagte Lawrow. Auf die Frage des Moderators, ob der Aufruf an russische Bürger, Syrien zu verlassen, und der Abzug von Botschaftspersonal Signale seien, dass Moskau Assad fallen lasse, antwortete Lawrow, dass diese Maßnahmen diplomatische Praxis seien.
Russland führt die Militäroperation in Syrien seit September 2015. Moskau hat neben der Marinebasis auch einen Luftwaffenstützpunkt in dem Land. Die russische Luftwaffe hatte ihre Schläge gegen die Rebellen zuletzt deutlich gemeinsam mit syrischen Flugzeugen verstärkt.
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