Tausende Kurdinnen und Kurden aus ganz Deutschland sind am Samstag in Frankfurt zusammengekommen, um das kurdische Neujahrsfest Newroz zu feiern und den Kampf der Kurden um Unabhängigkeit zu unterstützen. Die Polizei sprach am Nachmittag von rund 30.000 Teilnehmern.
Neben buntglitzernden Festkleidern vieler Frauen und Mädchen gab es auch zahlreiche uniformähnliche Kleidung, die an die kurdischen Peschmerga-Truppen im Kurdischen Autonomiegebiet im Irak erinnerten.
Immer wieder wurde auch an den Kampf der Frauen im Iran um mehr Rechte erinnert, der durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im vergangenen September ausgelöst wurde. Neben Flaggen in den kurdischen Farben Rot, Gelb und Grün waren auch zahlreiche Fahnen mit den Porträts von Menschen zu sehen, die wegen ihres politischen Engagements in der Türkei, im Iran und in anderen Ländern inhaftiert oder getötet wurden.
Verbotene Bilder gezeigt
Entgegen der Auflagen waren auch Bilder des inhaftierten Führers der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, zu sehen. Da die PKK in Deutschland als terroristische Organisation eingestuft ist, waren keine PKK- und Öcalan-Fahnen erlaubt. Die Organisatoren riefen dazu auf, die Fahnen zu entfernen, auch Ordner schritten ein und baten Kundgebungsteilnehmer, die Fahnen zusammenzurollen.
Das diesjährige Fest ist auch dem Gedenken an die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien vom 6. Februar gewidmet. Das Beben ereignete sich in einer Region mit vielen kurdischen Bewohnerinnen und Bewohnern.
Neben politischen Botschaften gab es auf der Bühne aber auch Musik, viele Menschen tanzten auf der nach einem Regenguss schlammigen Erde zu den lebhaften Rhythmen, während von zahlreichen Grillständen Rauch aufstieg. Für viele Teilnehmer war Newroz ein buntes Fest mit Begegnungen mit Landsleuten aus ganz Deutschland.
(dpa)