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Bildung: Lehrkräftemangel: Verband für große Werbeaktion

Bildung

Lehrkräftemangel: Verband für große Werbeaktion

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    In Deutschland herrscht der größte Lehrkräftemangel seit 50 Jahren.
    In Deutschland herrscht der größte Lehrkräftemangel seit 50 Jahren. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Der akute Lehrkräftemangel bremst nach Einschätzung des scheidenden Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, auch die Lösung vieler anderer Probleme im Bildungssystem aus. Es gebe riesige Herausforderungen, "und da ist dieser

    Er verwies etwa auf die mehr als 200.000 ukrainischen Kinder und Jugendlichen, die von den Schulen aufgenommen wurden, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, schlechte Lese- und Matheergebnisse bei Grundschülern und die notwendige individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern.

    Forderungen an die Politik

    Zugleich warb der Verbandspräsident anlässlich der Wahl seines Nachfolgers bei aller Krisenstimmung auch für einen positiven Blick auf das deutsche Bildungssystem und den Lehrerberuf. "Es kann einer der schönsten Berufe sein. Man bekommt enorm viel zurück. Es ist ein sehr sinnstiftender, gesellschaftlich wichtiger Beruf. Und deswegen hat die Politik die Aufgabe, dass sie dieses Berufsbild wieder attraktiv macht."

    In anderen Ländern sei Bildung extrem teuer, in Deutschland kostenfrei. "Also ich würde insofern die Kirche im Dorf lassen. Im internationalen Vergleich kann

    "Lehrkräfte gesucht, kommt zu uns"

    Kurzfristig gehe es darum, Quereinsteiger zu gewinnen, Lehrkräfte von anderen Aufgaben durch mehr Verwaltungspersonal, Sozialarbeiter und IT-Personal zu entlasten, Lehrerinnen und Lehrer in Teilzeit zu motivieren, wieder aufzustocken oder Pensionäre, wenn sie möchten, länger arbeiten zu lassen.

    Insgesamt müsse der Lehrerberuf aber langfristig attraktiver, moderner und herausfordernder gemacht werden. "Also diese jetzige Praxis, ich entscheide mich für einen Beruf und das ist die Einbahnstraße dann. Ich mache am ersten Tag des Berufslebens dasselbe wie am letzten. Die ist für junge Menschen heute nicht mehr attraktiv. Wir müssen uns da eine Modernisierung des Berufsbilds vorstellen."

    Der scheidende Verbandspräsident sprach sich zudem für eine große Werbeaktion aus: "Also ich wundere mich, warum nicht an jeder Schule ein Plakat hängt, auf dem gesagt wird "Lehrkräfte gesucht, kommt zu uns" und auch deutlich gemacht wird, was das für ein erfüllender Beruf ist. Im Gegenzug müsste allerdings die Politik dann tatsächlich auch Maßnahmen ergreifen, damit dieser Beruf wieder attraktiv wird."

    (dpa)

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