Regionen mit schrumpfender Bevölkerung stehen laut einem Bericht der Bundesregierung zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aktuell vor großen Herausforderungen. Der am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Gleichwertigkeitsbericht 2024 zeigt laut Bundesregierung jedoch auch, dass die Unterschiede zwischen den Regionen bei einer Mehrheit der untersuchten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sonstigen Indikatoren in den vergangenen Jahren abgenommen haben. Die Ampel-Regierung betont, in dieser umfassenden Form sei man diesen Fragen bislang nicht nachgegangen.
Den Angaben zufolge nähern sich 27 von insgesamt 38 Gleichwertigkeitsindikatoren an. Zu diesen zählen demnach das kommunale Steueraufkommen, die Arbeitslosenquote, die Zahl der Straftaten, die Geburtenrate und Lebenserwartung, die Erreichbarkeit des nächsten Supermarkts und der Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche der 400 Kreise und kreisfreien Städte.
Weiter auseinander entwickelt haben sich die Regionen dagegen, was den Anteil von Fachkräften und Experten an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten angeht. Auch bei der Wohngebäudedichte, dem Verhältnis von Kindern zu Kitaplätzen, dem Anteil der Einpersonenhaushalte und dem Altenquotienten wuchsen die Unterschiede. Keine statistisch relevante Veränderung gab es, was die Unterschiede bei der unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen (sogenannter Gender Pay Gap), die Bevölkerungsentwicklung, vorzeitige Sterblichkeit und die Dichte an Hausärzten betrifft.
Neben der Erhebung verfügbarer regionaler Daten, etwa zu den Gewerbeanmeldungen oder dem Anteil Selbstständiger, beinhaltet der Bericht auch die Ergebnisse einer Umfrage. Dabei geht es um die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf bestimmte Lebensbereiche, Infrastruktur und Leistungen der staatlichen Daseinsvorsorge.
Veröffentlicht werden zudem regional aufgeschlüsselte Daten zum sogenannten Gesamtdeutschen Fördersystem für strukturschwache Regionen (GFS), das seit 2020 Kern der Gleichwertigkeitspolitik der Bundesregierung ist. Den Angaben zufolge lag das GFS-Fördervolumen 2022 bei 4,2 Milliarden Euro. Knapp mehr als die Hälfte der Mittel sei 2022 in den ostdeutschen Kreisen eingesetzt worden. Relativ hohe Pro-Kopf-Zahlungen gab es demnach auch in strukturschwachen Regionen Norddeutschlands, im Ruhrgebiet, in Rheinland-Pfalz, im Saarland und entlang der bayerischen Grenze zu Tschechien.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden