Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullman hat dem bayerischen CSU-Ministerpräsidenten Markus Söder ein parteitaktisches Profilierungsstreben bei der Aussetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in Bayern vorgeworfen. „Die egozentrische Weigerung, die einrichtungsbezogene Impfpflicht durchzusetzen, halte ich für falsch“, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete unserer Redaktion. „Im Grunde ist es nur ein PR-Trick, um in den Medien stattzufinden“, kritisierte Ullmann.
Bayern setzt einrichtungsbezogene Impfpflicht aus: Kritik aus FDP
„Wenn ein ernsthaftes Interesse an Umsetzungsfragen bestehen würde, hätte er mit dem Bund und den Ländern daran arbeiten können“, warf der FDP-Politiker dem CSU-Vorsitzenden vor. Der Würzburger Medizinprofessor verteidigte die einrichtungsbezogene Impfpflicht: „Als Arzt stößt bei mir eine Impfverweigerung des Personals in Einrichtungen, die mit vulnerablen Menschen zu tun haben, auf Unverständnis“, sagte Ullmann. „Ich setze gerne auf Verantwortung und Vernunft, dazu sollte man sich auch als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter verpflichtet fühlen“, fügte er hinzu.
Dagegen lobte der FDP-Politiker die von Söders Regierung in Bayern angekündigten Lockerungsschritte: „Das Ende der Sperrstunde und 3G beim Friseur sind sehr zu begrüßen“, sagte Ullmann. (AZ)